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Das Wort zum SonntagWas einen guten Chef ausmacht – Gedanken zum „Tag der Arbeit“

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Jesus von Boticelli

Ein Gemälde von Botticelli, das Jesus Christus zeigt 

Bonn – Was macht eine gute Chefin, einen guten Chef aus? Eine Frage durchaus passend zum „Tag der Arbeit“ am 1. Mai. Sie geht weit über den Berufsalltag hinaus. Wir haben alle Bereiche, wo jeder von uns mehr oder weniger bewusst andere Menschen führt, Entscheidungen für sie fällt, zumindest wesentlich beeinflusst: Eltern für ihre Kinder, ab einem gewissen Alter auch umgekehrt. Ein Ehepartner für den anderen.

Wir alle sind „Führende und Geführte zugleich“, lehrt der Benediktinerpater Anselm Grün. Der Mönch berät große Konzerne bei der Personalentwicklung. Seine Tipps für gute Führungskräfte sind übertragbar auf viele Lebensbereiche. Einen Gedanken finde ich besonders wertvoll: „Führen kann nur der, der sich zuerst auch selbst führen kann.“

Jesus als biblisches Leitbild für alle Chefs

Es geht um Selbstreflexion: Mit welcher Motivation tue ich etwas? Dazu gehört auch der kritische Blick in den Spiegel. Dort sehe ich neben der Lust, Dinge voranzubringen und Verantwortung zu übernehmen, auch die eigenen Unzulänglichkeiten. Oft stören mich doch gerade die Dinge bei anderen, die ich an mir selbst nicht leiden kann. Und diese wunden Punkte leiten auch mein Verhalten.

„Ich bin der gute Hirte, ich kenne die meinen und die meinen kennen mich“, sagt Jesus im Johannesevangelium (Kap. 10). Das biblische Leitbild für alle Chefs. Gute Menschenführung bedeutet, sich in den anderen einfühlen zu können. Dazu gehört aber auch die Kunst, ein Gefühl für sich selbst entwickeln. Gut führt, wer sich selbst lieben, annehmen kann.

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Wir brauchen viel mehr „gute Hirten“ in unserer Welt, in jedem Büro, in der großen Politik wie am Familientisch. An diesem Sonntag ist im Kirchenjahr der „Sonntag des Guten Hirten“, der Tag, genau darüber nachzudenken.