Das Wort zum SonntagEs sind Engel unter uns
Sein letztes Lied, eine Hymne fürs Herz: „vom Seelenheil, wie Engel ihre Flügel ausbreiten“, dass sie „Schutz bieten und Zuwendung“ und mich spüren lassen, „dass ich am Leben nicht zerbrechen werde“. Zigtausend singen mit aus vollem Herzen. „Angels“ von Robbie Williams, jüngst im Bonner Hofgarten live zu erleben.
Eingebettet in viel Schmalz und Schmacht formuliert er schon am Anfang sein Credo: „Ich liebe mein Publikum.“ Banal, kitschig, doch irgendwie packt es einen. Dieser Künstler – man kann die Musik und seinen Auftritt mögen oder nicht –, er liebt sein Publikum und lässt das die Menschen spüren.
Sein Publikum lieben. Wie stark wird dieser Satz, wenn er Ausdruck einer Haltung ist. Noch stärker, wenn ich ihn in mein Leben übertrage. Der Pfarrer liebt seine Gemeinde. Die Verkäuferin ihre Kunden. Die Lehrerin ihre Schüler. Der Pfleger seine Patienten. Er gilt für jeden, der Menschen nicht mit Angst begegnet oder Misstrauen, mit Verachtung oder nur als Spiegel der eigenen Selbstliebe. Sondern mit der Einstellung: Ich mag Menschen. Ich brauche sie. Das möchte ich zeigen. Diese Haltung verändert viel. Sie gibt Raum für gute Gefühle. Sie macht das Leben leichter.
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Krisen, Krieg, Corona. Vieles hat uns auf Distanz gehen lassen. Vieles wird weiter unser Leben mitbestimmen. Aber ob ich im anderen einen Feind sehe oder einen Mitmenschen, einen Engel, das entscheide ich selbst.
„Angels“, sein Lied: „Wenn ich mich schwach fühle, und mein Schmerz eine Einbahnstraße entlanggeht, schaue ich nach oben. Und ich weiß, dass ich immer mit Liebe gesegnet sein werde.“ Weil da jemand ist, der mich genau das spüren lässt. Und das nicht nur in zwei Konzertstunden, sondern im wahren Leben.
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