Bei Bußgottesdienst im Kölner DomKölner Weihbischof Steinhäuser will Schuld bekennen
Köln – Der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser will als Administrator des Erzbistums Köln bei einem Bußgottesdienst im Kölner Dom das „schuldhafte Versagen“ vieler Verantwortlicher in der katholischen Kirche beim Umgang mit sexualisierter Gewalt bekennen. Bei dem Akt am 18. November um 11 Uhr will er Betroffene um Vergebung bitten, wie er in einem Einladungsschreiben mitteilte. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hatte einen solchen Gottesdienst bereits früher erwogen, der Plan wurde aber wegen des Streits um die Missbrauch-Aufarbeitung zurückgestellt. Der Kölner Betroffenenbeirat begrüßte, dass das Erzbistum nun einer Anregung von Papst Franziskus folge, jährlich einen Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs zu begehen. Kein Tag ist dafür besser geeignet als der 18. November, der „Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“, so Sprecher Peter Bringmann-Henselder.
Kritik an Weihbischof Schwaderlapp
Für Kritik sorgte ein Auftritt von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp, der als Konsequenz aus Fehlern bei der Missbrauch-Aufarbeitung sein Amt ruhen lässt und ein Jahr lang als einfacher Geistlicher im kenianischen Mombasa arbeiten will. Ein auf Facebook verbreitetes Foto zeigt ihn mit Brustkreuz und Mitra bei einem Gottesdienst. Nach Angaben des Erzbistums war er damit einem Wunsch des Erzbischofs von Mombasa nachgekommen, der ihm auch eine Mitra geliehen habe, weil Schwaderlapp wegen der geplanten Arbeit als normaler Geistlicher keine mitführte. Gregor Stiels, Vorsitzender des Kölner Katholikenausschusses, sagte jedoch, das größte Problem der Kirche sei der Glaubwürdigkeitsverlust. Das Foto sei ein Beispiel dafür: „Herr Schwaderlapp meinte es wohl nicht so ernst mit seiner Reue.“ Monika Arndt von er Bewegung Maria 2.0 in Köln sagte: „Das soll die Bescheidenheit des Bischofs Schwaderlapp sein? Wenig glaubwürdig.“ (EB/ngo)