„Ein wahrer Mann des Friedens“: Polens Außenminister Radek Sikorski teilt bei X gegen Kremlchef Wladimir Putin aus und nutzt dafür einen alten Witz.
„Er hat es nicht getan“Polens Außenminister verhöhnt Putin mit bösem Witz über Lenin

Kremlchef Wladimir Putin dürfte über den Witz des polnischen Außenminister Radek Sikorski nicht lachen können. (Archivbild)
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Der polnische Außenminister Radek Sikorski hat auf der Plattform X mit einem bitterbösen Witz über Wladimir Lenin gegen den amtierenden Kremlchef Wladimir Putin ausgeteilt. Sikorski spielte mit seiner Wortmeldung auf einen alten Witz an, der in Polen zu Zeiten des Kommunismus über Lenin kursiert sei. Lenin gilt als Begründer der Sowjetunion, deren Regierungschef er bis zu seinem Tod 1924 war.
Radek Sikorski teilt alten Witz über Wladimir Lenin auf X
„Unter dem Kommunismus machten wir Witze darüber, warum Lenin der beste Freund der polnischen Kinder war“, erklärte Sikorski nun auf X und ließ dann dunklen Humor folgen: „Weil er sich eines Tages in Poronin in der Tatra am offenen Fenster rasierte, während eine Schulklasse vorbeiging. Deshalb“, schrieb der polnische Außenminister und fügte an: „Weil er den Kindern die Kehle hätte durchschneiden können, es aber nicht tat.“
Kurz darauf stellte Sikorksi dann klar, worauf er mit dem Witz über Lenins Brutalität und Herzlosigkeit hinaus wollte: „Ebenso ist Wladimir Putin ein Mann des Friedens und ein wahrer Freund der brüderlichen Ukraine“, schrieb der polnische Minister mit reichlich Spott.
„Er könnte Kiew mit Atomwaffen angreifen, hat es aber nicht getan“, fügte Sikorski an und empfahl den Kremlchef dann – natürlich nicht ernstgemeint – für den Friedensnobelpreis. „Nobelkomitee, bitte nehmen Sie das zur Kenntnis.“
Häme für Putin: „Nobelkomitee, bitte nehmen Sie das zur Kenntnis“
Die Feindschaft zwischen Polen und dem heutigen Russland geht auch auf die Zeit unter Lenin zurück. Im Polnisch-Sowjetischen Krieg zwischen 1919 und 1921 starben laut Schätzungen rund 60.000 Soldaten der Roten Armee. Die polnischen Truppen verloren demnach mehr als 47.000 Soldaten.

Polens Außenminister Radek Sikorski. (Archivbild)
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Radek Sikorski, Polens Außenminister, gehört seit dem Beginn von Russlands illegalem Krieg gegen die Ukraine zu den schärfsten Kritikern von Kremlchef Putin und seinem Moskauer Regime. „Haben Sie nicht genug Land? Elf Zeitzonen und immer noch nicht genug? Sorgen Sie dafür, dass das, was innerhalb Ihrer Grenzen liegt, gemäß dem Völkerrecht besser verwaltet wird“, hatte Sikorski in dieser Woche erneut Kritik an Russland geäußert.
Klare Worte Richtung Moskau: „Ihr werdet hier nie wieder herrschen“
Der russische Imperialismus führe zu Angst und Sorgen bei der polnischen Bevölkerung, erklärte der Minister in seiner jährlichen Ansprache vor dem Parlament in Warschau: „Angst und die Frage, was passieren wird, haben sich in den polnischen Familien breitgemacht. Drohen uns auch russische Aggressionen? Steuern die Beziehungen zwischen Europa und den USA auf eine Krise zu? Kann Europa seine Verteidigungsfähigkeit schnell verbessern?“
In Richtung Moskau schickte Sikorski auch bei dieser Gelegenheit eine klare Botschaft: „Ihr werdet hier nie wieder herrschen, weder in Kiew, noch in Vilnius, noch in Riga, noch in Tallinn, noch in Chișinău“, sagte er und nannte die Hauptstädte der Ukraine, Litauens, Lettlands, Estlands und Moldaus. (das)