Russische Militärflugzeuge sind erneut unangekündigt in den Luftraum über der Ostsee eingedrungen. Deutsche Eurofighter sind aufgetiegen.
Vorfälle häufen sichDeutsche Luftwaffe fängt unbekannte russische Kampfjets über der Ostsee ab
Eurofighter der deutschen Luftwaffe haben gemeinsam mit britischen Kampfjets erneut drei russische Militärflugzeuge abgefangen, die im internationalen Luftraum über der Ostsee unterwegs waren. Die Flugzeuge des russischen Militärs, darunter zwei Kampfjets, waren unangekündigt in den Luftraum eingedrungen. Es ist nicht der erste Vorfall, der die Eurofighter auf den Plan ruft.
Die Luftwaffe bestätigte den Einsatz am Dienstagabend über ihren offiziellen Twitter-Account. Zwei russische Kampfjets vom Typ SU-27-Flanker, sowie ein Militärflugzeug vom Typ Iljuschin IL-20 seien „ohne Transpondersignal“ über der Ostsee unterwegs gewesen. Anschließend seien mehrere Eurofighter vom Nato-Stützpunkt im estnischen Ämari gestartet, um die unbekannten Flugzeuge abzufangen.
Ostsee: Deutsche Eurofighter fangen russische Kampfjets ab
Die Eurofighter der britischen und deutschen Luftwaffe überprüften die Militärmaschinen und begleiteten diese anschließend durch den internationalen Luftraum. Das Aufsteigen von Eurofightern der deutschen Luftwaffe ist in einem solchen Fall normal, da Flugzeuge ohne Transpondersignal eine Gefahr für weitere Flugobjekte, beispielsweise Passagierflugzeuge, darstellen können.
Ob die russischen Flugzeuge mit einem Flugplan unterwegs waren, ist unklar, allerdings unwahrscheinlich. Die Luftwaffe vermutet, dass es sich bei allen drei Flugzeugen um Aufklärungsflieger des russischen Militärs handeln dürfte.
„Solche Situationen in der Luft laufen hochprofessionell ab. Nach der Identifizierung halten wir Sichtkontakt und begleiten das Flugzeug, bis es den internationalen Luftraum wieder verlässt“, sagte ein Sprecher der Luftwaffe zu einer ähnlichen Situation im Dezember dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das Aufsteigen von Eurofightern sei in so einem Fall eine Standardprozedur.
Russland: Kampfflugzeuge dringen auch in Luftraum über Finnland und Japan ein
Die deutsche Luftwaffe hat die Luftraumüberwachung auf dem Stützpunkt in Ämari Anfang April offiziell an die britischen Amtskollegen abgegeben, unterstützt diese aber noch bis zum Monatsende. Nato-Truppen sichern seit 2004 den Luftraum über dem Baltikum, weil Estland, Lettland und Litauen über keine eigenen Kampfjets verfügen.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine kommt es immer wieder zum Eindringen russischer Militärflugzeuge in den internationalen Luftraum über der Ostsee, den die Nato überwacht. Zudem drangen russische Flugzeuge in den Luftraum über Finnland oder Japan ein, was in beiden Ländern Unruhe auslöste. (shh)