ZDF-Moderator Özden Terli warnt vor den Folgen der Klimakrise – und wird dafür angefeindet. Nun wehrt sich der gebürtige Kölner.
Kölner kritisiert „Selbstdenker-Fantasien“ZDF-Meteorologe rechnet mit Klimaleugnern und „Denunzianten“ ab
Der ZDF-Wetterexperte Özden Terli hat sich ausführlich an Leugner der menschengemachten Klimakrise gewandt – und diese mit scharfen Worten kritisiert. Die „Klimakatastrophe“ zu ignorieren sei „absurd“, erklärte Terli, der sich in seinem Beitrag an „einen imaginären Denunzianten“ wandte, der offenbar stellvertretend für all jene steht, die den Moderator immer wieder attackieren.
Obwohl sich die Klimakrise nach einem Sommer weltweit sichtbarer Auswirkungen nicht mehr bestreiten lässt, gibt es immer noch einige Menschen, die an den wissenschaftlichen Erkenntnissen und Studien zum Thema zweifeln. Neben Wissenschaftlern bekommen das auch Meteorologen wie der gebürtige Kölner Terli immer wieder zu spüren.
ZDF-Moderator Özden Terli: Wetterexperte wehrt sich gegen Angriffe von „Klimaleugnern“
Natürlich gelte für jeden die Meinungsfreiheit, betonte der ZDF-Experte zu Beginn seines ausführlichen Beitrags im sozialen Netzwerk X. „Aber mich zu denunzieren, weil ich die Basics der Physik vermittle (…), wird dir auf Dauer nichts nützen“, führte der Meteorologe aus.
Die Unfähigkeit der Denunzianten und Leugner, Fakten zu akzeptieren, sei „nicht das Problem der Menschheit“, hieß es weiter. „Selbstdenker-Fantasien“ hielten der Realität nicht stand, wer diese verbreite „spiele nicht mehr mit“.
Terli richtete sich in seiner Wortmeldung auch an Medien und Journalisten, ohne diese jedoch namentlich zu benennen. „Das Ganze ist so viel größer als dein mickriges Artikelchen über mich“, hieß es da. Wer seine Leser oder Zuschauer „für dumm hält“ und so die „Klimakatastrophe“ zu leugnen versuche, solle „besser einen anderen Job machen“, so Terli.
Özden Terli über Zweifel an Klimakrise: „Absurdes Bestreben, die Realität zu ignorieren“
Diejenigen zu diskreditieren, die „Klimafakten“ aufzeigten, zeige lediglich ein „absurdes Bestreben, die Realität zu ignorieren“. Die Konsequenz der aktuellen Entwicklung des Klimas sei der „Zusammenbruch der modernen Zivilisation“ – und das Zeitfenster, um das noch zu verhindern, sei „fast geschlossen“, führt der ZDF-Wetterexperte aus.
Die Leugner der Klimakrise müssten verstehen, dass, selbst wenn die globale Erhitzung gebremst werden könne, „dauerhafter Schaden am Ökosystem, dem wir unsere Existenz verdanken“, entstehen werde. „Bleibt die Erhitzung bei zwei Grad stehen, dann ist das so für viele hundert Generationen“, so Terli.
ZDF-Wetterexperte warnt vor „Zusammenbruch der modernen Zivilisation“ durch Klimakrise
Selbst die Erhöhung um 1,5 Grad Celsius sei bereits „gefährlich für die globale menschliche Gesellschaft“. Das aber interessiere diejenigen nicht, die ihn stets angriffen. „Du verkaufst nicht nur deine Oma, sondern auch deine Kinder und die Enkel – für was eigentlich?“, richtet sich der Meteorologe an seine Kritiker.
„Ich hätte nie gedacht, dass der Zug in eine derart wissenschaftsfeindliche Richtung fahren würde“, schreibt Terli schließlich. „Das ist sehr bitter und besorgniserregend, denn wenn wissenschaftliche Fakten weichgekocht, Klimaschutz sabotiert und ignoriert wird, ist unsere Demokratie gefährdet.“
Auch wenn Terli seine Worte an „einen imaginären Denunzianten“ formulierte, könnte mit den Ausführungen zu Medien vorrangig das vom ehemaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt geführte rechtspopulistische Portal „Nius“ gemeint sein.
Zuvor hatte das Portal einen Artikel über Terli veröffentlicht und ihm und anderen „Klima-Aktivisten“ darin einen „Absolutheitsanspruch“ vorgeworfen, der „keinerlei Raum“ für eine „demokratische Debatte“ lasse.
Expertenrat kritisiert Klimapolitik der Bundesregierung
Die Klimakrise ist allerdings keine Meinung, sondern eine von der Wissenschaft mittlerweile ausführlich belegte Realität. Zuletzt konnten Forscher nachweisen, dass die weltweiten Hitzewellen und darauf folgenden Unwetter „unbestreitbare“ Folge des menschengemachten Klimawandels sind.
Zuletzt kritisierte auch der Expertenrat für Klimafragen die Klimapolitik der Bundesregierung. „Wir sehen Handlungsbedarf für die Bundesregierung sowohl hinsichtlich der Verbesserung der Datengrundlage der Klimapolitik, bezüglich des Schließens der verbleibenden Ziellücke als auch bei der Entwicklung eines Gesamtkonzepts“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende Brigitte Knopf am Dienstag.