Angesichts der verheerenden Katastrophen in Hawaii und Frankreich sowie in Slowenien nimmt Sven Plöger kein Blatt mehr vor den Mund.
„Da kommt ein Tsunami auf uns zu“Meteorologe Sven Plöger mit flammendem Appell in WDR-Sendung
Diplom-Meteorologe und Fernsehmoderator Sven Plöger hat im WDR eindringlich auf die Gefahren des Klimawandels und drohenden Folgen gesprochen. In der „Aktuellen Stunde“ erklärte er am Dienstagabend zunächst die Zusammenhänge zwischen steigenden Temperaturen und gefährlichen Wetterphänomenen. Mehr Energie in der Atmosphäre und in den Ozeanen bedeuteten, dass auch mehr Energie freigesetzt werden könne, so Plöger.
Die Wissenschaft habe diese Entwicklung bereits vor Jahrzehnten prognostiziert. Der Klimawandel und seine Folgen seien erwartbar gewesen, so Plöger, der sich als Wetterexperte sehr besorgt zeigte. „Wir haben einige Veränderungen, die mir als Meteorologe zusätzliche Gedanken und Sorgen machen.“ Die zunehmenden Unwetter und die damit verbundene Zerstörung und das Leid der Menschen würden ihn „berühren“, so der gebürtige Bonner.
Meteorologe Sven Plöger warnt im WDR vor dramatischen Folgen des Klimawandels
Noch könne der Mensch gar nicht alle Folgen absehen, so Plöger, der als Beispiel die Temperaturen im Mittelmeer heranzog. „Das Wasser im Mittelmeer ist 2 bis 6 Grad flächendeckend wärmer als es sein soll. Das ist ein maritimes Feuer, dass unter Wasser unheimlich viel Lebensraum vernichtet. Gleichzeitig haben wir disruptive Temperaturen im Nordatlantik, die wir da flächendeckend noch nie gesehen haben“, so der deutsche Diplom-Meteorologe, TV-Moderator und Buchautor.
„Da kommt ein Tsunami auf uns zu, ich sehe den als Meteorologe und sehe dann auch, dass ganz viele Menschen in der Gesellschaft den leider noch nicht sehen, und das brauchen wir eigentlich, um Antrieb zu bekommen, um wirklich Dinge zu verändern.“
Sven Plöger im WDR zu Unwettern: „Das ist das, was passiert, wenn sich das Klima verändert“
Der WDR hatte zuerst einen Beitrag gezeigt, der die Folgen des Extremwetters in diesem Sommer thematisierte. Verheerende Waldbrände im Südwesten Frankreichs sowie auf Hawaii mit vielen Toten, Starkregen in Slowenien und in Indien – Sven Plöger ordnete die Wetterphänomene in Bezug auf den Klimawandel im Gespräch mit WDR-Moderatorin Catherine Vogel ein.
„Wir müssen klar konstatieren: Das ist das, was passiert, wenn sich das Klima verändert“, machte Plöger zu Beginn des Gespräches klar.
Sven Plöger macht immer wieder auf schwere Folgen des Klimwandels aufmerksam
Sven Plöger warnt bereits seit langem im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vor den verheerenden Folgen des Klimawandels – auch mit drastischen Worten. „Wenn wir in Sachen Klimaschutz nicht vorankommen, würden wir am Ende des Jahrhunderts möglicherweise bei Dürren in der Mitte Europas landen, die bei zehn Jahren lägen“, hatte Plöger im vergangenen Jahr in der Sendung „hart aber fair“ gewarnt. „Es muss viel härter und klarer am Klimaziel gearbeitet werden, als das bisher der Fall ist“, lautet sein Urteil.
Plöger forderte, dass die Gesellschaft endlich Haltung annehmen müsse in Sachen Klimawandel. „Unsere Kinder und Enkel werden das tragen müssen, wenn wir das nicht hinbekommen“, so der Meteorologe.
Korrekturen durchzusetzen, sei geopolitisch nicht immer einfach. Im Kleinen könne jeder etwas tun, „aus meiner Sicht ist das Entscheidende: Darüber reden ist schön, aber wir müssen einfach anfangen zu handeln. Die Zeit läuft tatsächlich ab.“ Den Zuschauerinnen und Zuschauern gab er zum Ende noch eine Handlungsempfehlung mit auf den Weg: „Loslegen!“