Marodes Gebäude in MiselohestraßeOpladen plus will Verwaltungsstandort halten
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Leverkusen – „Das Gebäude ist in einem üblen Zustand.“ Markus Pott, Fraktionsvorsitzender von Opladen plus im Stadtrat, will die städtische Immobilie beim Ortstermin an der Miselohestraße nicht schönreden. Der Zweckbau aus den siebziger Jahren mit seinen damals so trendigen Waschbetonplatten an der Fassade ist kein Kleinod und schon gar nicht stadtbildprägend. Aber immer noch neun Millionen Euro wert, meint Pott. Und ein wichtiges Element im Stadtteil Opladen.
Schließlich arbeiten 260 Mitarbeitende der Stadtverwaltung hier, an die 400 werden es mit den benachbarten Fachbereichen im Opladener Norden insgesamt sein, untergebracht im Straßenverkehrsamt, dem benachbarten alten Landratsamt und womöglich auch wieder in der früheren Landwirtschaftsschule an der Düsseldorfer Straße. Ein Verwaltungscluster, der nicht nur Pott an frühere Kreisstadtzeiten Opladens erinnert.
Aufgekommen ist die Debatte über einen Fortzug aktuell über einen FDP-Antrag, in dem ein dauerhafter Abzug der hier untergebrachten Fachbereiche gefordert wird. Statt das marode Gebäude aufwendig zu sanieren – es stehen Kostenkalkulationen von vier bis acht Millionen Euro im Raum –, sollten Gebäude und Grundstück verkauft und für eine Wohnbebauung freigegeben werden, so die FDP. Nebenan, wo mal das alte Finanzamt stand, ist das auf beeindruckende Weise gelungen. Die FDP verspricht sich eine beinahe kostenneutrale Zentralisierung der Verwaltung in Wiesdorf, wo gerade die verhältnismäßig teuren „Wiesdorfer Arkaden“ von Bayer gekauft worden sind. Dort könnten rund 300 Beschäftigte in den noch zu sanierenden Büros untergebracht werden.
„Hier ist ja nie was dran gemacht worden“
Das sollen vorübergehend die Beschäftigten aus der Miselohestraße sein. Und das soll auch nur eine Notlösung für die Zeit der Sanierung bleiben, erhoffen Markus Pott und seine Mitstreiter für ein starkes Opladen. „Hier ist ja nie was dran gemacht worden“, rechnet Pott mit besorgtem Blick auf das Gebäude vor. Mehr als die drei Euro Nebenkosten für den Quadratmeter habe die Stadtverwaltung seit Jahren nicht mehr ausgegeben. Kaputte Fenster, defekte Heizung, überholte Elektroanlagen. Klar, dass nach Jahrzehnten auch einmal Geld in die Hand genommen werden muss. „Aber den Wert von neun Millionen Euro einfach liegen zu lassen, das muss genau überlegt sein.“
So toll vermarkten ließe sich das Grundstück übrigens nicht, meint der Geschäftsmann. Direkt neben dem denkmalgeschützten Landratsamt dürfte heute nicht mehr in diesem Umfang gebaut werden. Allenfalls die Hälfte des gegenwärtigen Bauvolumens sei noch vorstellbar an dieser Stelle. Damit werde eine Investition deutlich unattraktiver – und somit auch der für die Stadt Leverkusen erzielbare Verkaufsgewinn.