Sieben Jahre sind die KVB-Räder nun bereits in Köln unterwegs. Auch einen Versuch mit E-Bikes gab es schon. Nun folgt der dritte im Bunde: das Lastenrad.
Zweijähriges PilotprojektKVB in Köln hat jetzt auch Lastenräder im Angebot
Seit Freitag läuft ein zweijähriger Pilotversuch für ein KVB-Lastenradsystem. Vorerst werden in den Stadtteilen Deutz, Neubrück und Nippes insgesamt 15 dieser Lastesel auf zwei Rädern zur Verfügung gestellt. Von diesen Stadtteilen erwarten sich die Kölner Verkehrs-Betriebe ein besonders hohes Nachfragepotenzial. Kriterien für die Auswahl waren unter anderem Bevölkerungsdichte, sozioökonomische Struktur und die Pkw-Dichte. „Diese zwei Jahre wollen wir nutzen, um zu lernen“, sagt Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der KVB. Bereits 2023 wird es eine Analyse geben.
Für das neue Angebot hat die KVB umgesattelt. Betreibt das klassische KVB-Rad das Unternehmen „nextbike“, bekam für das KVB-Lastenrad der Betreiber „Green Moves“. Bei ihren Rädern setzt Green Moves auf den Hersteller „Riese & Müller“. „Solche Systeme haben einfach eine überragende Umweltwirkung. Mit so einem Lastenrad kann man Dinge tun, die man sonst nur mit einem Pkw tun kann“, erklärt Erich Raupach, Geschäftsführer von Green Moves. „Man kann dasselbe machen, aber mit 30 Prozent weniger Ressourceneinsatz, man fährt mit zwei Tonnen weniger Stahl und Plastik durch die Gegend und verbraucht dabei 30 Mal weniger Kraftstoff im Betrieb“, lobt Raupach sein Angebot.
Die KVB-Lastenräder haben einen elektrischen Antrieb zur Unterstützung, mit dem sie bis zu 25 km/h schnell fahren können. Eine Helmpflicht besteht dabei zwar nicht, doch der Verkehrs-Betrieb empfiehlt, dennoch einen zu tragen. Bis zu 75 Kilometer reicht die Energie der Batterien. Zusätzlich verfügen die Räder über zwei Kindersitze, Sicherheitsgurte und einen Regenschutz für die Ladung. Die Nutzlast inklusive Fahrer beträgt maximal 155 Kilogramm.
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Wer das KVB-Lastenrad nutzen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Es kostet 9 Cent pro Minute, der Tagespreis (24 Stunden) beträgt 27 Euro. Nutzer müssen sich die App des Anbieters „Green Moves“ aufs Handy laden. Dort kann sich jeder KVB-Abo-Kunde jeweils für einen Monat 360 Freiminuten aktivieren. Braucht er mehr als 360 Minuten, werden 9 Cent für jede weitere Minute fällig. Für das Projekt stehen 300 000 Euro zur Verfügung. Damit werden unter anderem die Freiminuten finanziert und die Stationen aufgebaut.
Denn - ein wesentlicher Unterschied zum KVB-Rad - das Lastenrad ist an die Station gebunden. Nur dort kann es ausgeliehen und nur dort muss es auch wieder abgestellt werden.
Für das Pilotprojekt ist der Verkehrs-Betrieb auf die Mithilfe der Kunden angewiesen. Wie klappt es mit den Rädern, dem Ausleihen und der Rückgabe? Über einen QR-Code direkt an den Rädern gelangen die Nutzer auf eine Plattform, auf der sie ihre Meinung kundtun können.