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Zum Tod von Komponist VangelisDie Melancholie des Replikanten-Jägers

Lesezeit 2 Minuten
Vangelis ist tot

Der griechische Popstar Vangelis 

Köln – Seine Fans kann man sich nicht aussuchen. Ob also Vangelis davon begeistert war, dass Henry Maske sein „Conquest of paradise“ ab Oktober 1994 eine Zeit lang als Einmarschmusik zu seinen Kämpfen nutzte, ist nicht überliefert. Sein Bankkonto wird’s auf jeden Fall gefreut haben: Sowohl Album mit der Musik zum Film „1492 – Die Eroberung des Paradies“ als auch die Single erreichten Platz 1 der deutschen Charts und verkauften sich millionenfach.

Zu diesem Zeitpunkt war der Musiker, der am 29. März 1943 im heute griechischen Agria geboren wurde, schon seit Jahrzehnten äußerst erfolgreich: Ende der 60er reüssierte er mit der Prog-Rock-Band „Aphrodite’s Child“, zu der auch Demis „Goodbye, my love, goodbye“ Roussous gehörte. Es folgten Soloalben, in den er sich in LP-Seiten-füllenden, experimentellen elektronischen Spielereien erging und bisweilen verlor.

Als er Ende der 70er mit dem Sänger Jon Anderson das Duo Jon & Vangelis gründete, hatte er Pop-Hits wie „I’ll find may way home“ . Deren Song „State of independence“ wurde in der Version von Donna Summer ein Hit. Und Milva durfte zu seinen Melodien unter anderem ihr berühmtes „Ich hab’ keine Angst“ schmettern.

Parallel komponierte Evángelos Odysséas Papathanassíou, so sein Geburtsname, eben auch Musik für viele Filme. Erster Höhepunkt in diesem Genre: „Chariots of Fire“ („Die Stunde des Siegers“), der nicht nur den Oscar als Bester Film erhielt, sondern auch den für die Beste Musik. Der besondere Kniff: Während ansonsten bei Verfilmungen historischer Stoffe Orchester zum Einsatz kamen, begleiteten diese Sportlergeschichte aus den 20er Jahren Vangelis’ erhaben-elegische Synthesizer-Klänge.

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Zu einem Kultklassiker zählt sicher der Soundtrack des Science-Fiction-Dramas „Blade Runner“. Die Verlorenheit der handelnden Personen rund um Harrison Fords Replikanten-Jäger setzt er in melancholische Töne um. Nun ist Vangelis im Alter von 79 Jahren in seiner Wahlheimat Paris gestorben.