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Heiß, voll und intensivSo lief das Summerjam am Fühlinger See

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Die Fans bejubeln das 25. Summerjam in Köln am Fühlinger See.

Köln – Alle wollen Seeed sehen. Schon über eine halbe Stunde vor Beginn der Show ist auf der Fläche vor der roten Bühne kein Durchkommen mehr. Die Berliner Band ist einer der großen Namen, mit denen sich das Festival schmückt. Nicht nur aufgrund der Einlassprobleme haben es nicht alle zum Konzert geschafft. Die Rettungskräfte haben gut zu tun mit der feierwütigen Schar. Der Summerjam ist intensiv.

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Seeed-Frontmänner Peter Fox und Frank Dellé auf der Bühne beim Summerjam.

Elf Musiker gründeten 1998 die Band angelehnt an das Konzept einer „Marching Band“. Da, wo Seeed spielt, ist die Bühne voll. Den Seeed-Kern machen die Frontsänger Peter Fox und Frank Dellé aus. Mittlerweile sind sie nur noch zu zweit. Bis ins Jahr 2018 gab es bei Seeed noch das dritte „e“: Demba Nabé alias Boundzound. Er verstarb 2018.

Fox und Dellé mit Tanzeinlagen

Mit ihrem vierten Album „Seeed“ drangen die Musiker tiefer in die Gefilde des Pop ein, in ihrem neuesten Album „Bam Bam“ bedienen sie auch Hip-Hop-Klänge. „This is Seeed, ja“, ruft Dellé, ein Satz mit Wiedererkennungseffekt. Sofort beginnt die Menge zu tanzen und mitzusingen. Alle kennen den Text, alle kennen den Song „Ticket“. Während des Instrumentalteils präsentieren Fox und Dellé ihre Tanzkünste: Sie tanzen eine Choreografie und die Menge ist begeistert. Diesen Trick werden sie den Abend hinweg immer wieder vorführen.

„Köln, wie geht“s euch? Habt ihr die letzten zweieinhalb Jahre gut überstanden?“, fragt Peter Fox die tosende Menge. „Medium, wa“, berlinert er und ergänzt: „Dafür wird heute der Tank wieder aufgefüllt.“ Damit scheinen alle einverstanden zu sein. Hin und wieder zieht ein Windstoß über die Menge und bietet Erleichterung im schwitzenden Gedränge. Natürlich spielen Seeed auch ihre Klassiker: „Schwinger“, „Waterpumpee“, „Dancehall Caballeros“ und „Music Monks“. Bevor die Band den Song „You and I“ performen, ergreift Dellé das Wort: „Es gibt einen, der heute auch dabei ist und alles sieht. Denkt an Demba“, sagt er und erinnert damit an den verstorbenen Bandkollegen. Alle Zuschauenden strecken ein Feuerzeug oder ihr Handylicht nach oben – ein Meer von Lichtern erstrahlt.

Summerjam heißt: Immer weitermachen

Nach dem letzten Zugabestück („Aufstehn“) ziehen die Fans in die Nacht. Jetzt ist Erholung angesagt. Stück für Stück löst sich die Menge auf. Viele strömen in Richtung Campingplatz, einige begeben sich in die Dancehall-Area, um weiter zu tanzen. Aber auch die Essens- und Getränkestände füllen sich wieder – obwohl es schon nach Mitternacht ist. Vor den frühen Morgenstunden wird hier niemand Feierabend machen können. Summerjam, das heißt auch: immer weitermachen.

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Das Summerjam gehört zu den größten Reggae-Festivals Europas.

Am Samstagabend steht mit dem jamaikanische Sänger Sean Paul die nächste Top-Act an. Vor der Bühne hebt sich eine Welle von Smartphones, es regnete Konfetti. Die Show beginnt mit dem neuen Song „Wine Up“ und hinterher gibt es gleich drei der bekanntesten Lieder: „Get Busy“, „Give it Up To Me“ und „Got 2 Luv U“. Der 49-jährige Jamaikaner ist ein Energiepaket, mit Goldketten, buntem Hoodie und Sonnenbrille gekleidet. Neben seinen beiden überschminkten Tänzerinnen hüpft er ausgelassen und über die Bühne.

25. Mal in Kön

Zum 35. Mal findet der Summerjam in diesem Jahr statt, zum 25. Mal in Köln. Vor der Pandemie war Querbeat mit dabei. Dieses Mal sorgt Gentleman für Lokalkolorit. Auf der Bühne wirkt der 48-jährige Kölner wie der nette Nachbar von nebenan.

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Seine Frau Tamika singt mit. Immer wieder ist der Reggae Musiker zu einem Plausch aufgelegt. Mit Songs, wie „It no pretty“, „Superior“ und „Leave us alone“ ruft der Künstler zum Widerstand gegen Rassismus auf. Mit zarten Bassmelodien, trockenen Gitarren-Riffs und einem weiteren großen Thema im Gepäck: Liebe – „der Stoff, aus dem wir alle gemacht sind. „Zeigt Love für die Ukraine“. So viel politische Botschaft muss schon sein, trotz der Euphorie des Abends.

Gentlemans Authentizität ist in jedem Lied unüberhörbar. Gegen Ende des Konzerts betritt Sean Paul die Bühne und beide präsentieren ihren Song „Ovaload“. Im Anschluss gab es eine feste Männer-Umarmung. Mehr karibische Gelassenheit und Liebe geht nicht.