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Habeck über Verzicht„Vielleicht tut es gut, die Brötchen zu essen, die noch da sind“

Lesezeit 2 Minuten
Habeck bei Lanz ZDF 070722

Robert Habeck wurde in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ zugeschaltet

Die Bundesregierung wird nach Worten von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Gasversorgung in Deutschland mit allen Mitteln sicherstellen. Angesprochen auf einen möglichen Zusammenbruch des Marktes, sagte Habeck am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“, das werde nicht passieren.

„Das ist jetzt dieser Moment von ‚Whatever it takes‘, es wird nicht passieren“, sagte er in Anlehnung an Äußerungen des ehemaligen Chefs der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi. Der Italiener hatte mit diesem „Was auch immer notwendig ist“ einst die Rettung des Euro versprochen.

Mit Blick auf einen drohenden Totalausfall russischer Gaslieferungen betonte Habeck: „Wir sind nicht nur passiv. Wir müssen nicht staunend daneben stehen, was da passiert.“ Es sei schließlich auch gelungen, trotz um 60 Prozent abgesenkter Gaslieferungen die Versorgungssicherheit in Deutschland aufrechtzuerhalten.

Robert Habeck: Bürger müssen sich auf teuren Winter einstellen

Allerdings müssten sich die Bürger auf einen teuren Winter einstellen. Die Preiserhöhungen im Herbst und Winter 2022/23 würden pro Haushalt „im vierstelligen Bereich liegen. Und das kann dann eben auch mal ein Monatseinkommen für eine Familie sein.“ Sparen bleibt nach Ansicht des Grünen-Politikers daher das Gebot der Stunde. Er sei dankbar dafür, dass viele Menschen ihren Beitrag leisten, sagte Habeck.

Maßnahmen, wie das Wasser in Freibädern nicht mehr auf 28 Grad zu heizen, sieht Habeck unterdessen nicht als Zeichen für einen Wohlstandsverlust. „Wenn Deutschland es nicht erträgt, dass Freibäder nicht geheizt sind, dann haben wir in Wahrheit kein Problem – da geht, glaube ich, noch ein bisschen mehr.“

Robert Habeck: „Vielleicht tut es allen mal gut, die Brötchen zu essen, die noch da sind“

Ein gewisser Verzicht sei Deutschland zudem zumutbar, erklärte der Grünen-Politiker. „Wenn Deutschland das Problem hat, dass es am Abend ein Roggenbrötchen kaufen muss, weil es kein Haferbrötchen mehr gibt – dass sind einfach Luxusprobleme, die wir mal über Bord werfen können“, führte Habeck aus. „Vielleicht tut es allen mal gut, die Brötchen zu essen, die noch da sind.“

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Um angesichts der Drosselung russischer Lieferungen Gas einzusparen, soll auch weniger Gas zur Stromproduktion genutzt werden – stattdessen sollen wieder mehr Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen. Der Bundestag will dazu voraussichtlich am späten Donnerstagabend über entsprechende Gesetzesänderungen abstimmen. (das/dpa)