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Nach eineinhalb Jahren PandemieClubs in Köln dürfen wieder öffnen

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Symbolbild

  1. Die Tanzflächen füllen sich: Clubs und Diskotheken dürfen ab Freitag öffnen.
  2. Voraussetzung: ein Impf-, Genesenennachweis oder ein negativer PCR-Test.

Man könnte meinen, dass die Club-Betreiber der Stadt seit Dienstag Freudensprünge vollführen. Mit der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes blitzen erstmals seit dem ersten Lockdown Lichtblicke für die Club-Landschaft auf. Mit der neuen 3G-Regel (Geimpfte, Genesene, Getestete) dürfen auch Diskotheken-Betreiber wieder ihre Türen für Gäste öffnen und Partys feiern – ganz ohne Masken und Mindestabstände.

Voraussetzungen: ein abgenommenes Hygienekonzept und: ein maximal 48 Stunden alter PCR-Test. Ein Schnelltest wie in Restaurants genügt nicht. Ganz so einfach wird die Wiedereröffnung wohl nicht vonstattengehen. Wir haben uns bei Betreibern umgehört, ob und wann sie wieder öffnen werden:

Roonburg

Theoretisch können wir sofort wieder aufmachen, sagt Frederik Abels, die „Roonburg“ betreibt und sich freut, dass es nach anderthalb Jahren wieder losgehen kann. „Auch wir sind natürlich erstmal erleichtert, dass es einen Schritt in Richtung Normalität gibt.“ Er würde sich eine Öffnung bereits für dieses Wochenende wünschen. Dies sei aber mit einigen Hürden verbunden.

Als Betreiber können wir nicht einfach aufmachen, sondern müssen noch auf die Vorgaben der Stadt und des Gesundheitsamtes warten. Wir hoffen die Stadt Köln ist auf den kurzfristig gefassten Beschluss der Landesregierung vorbereitet.“ Die PCR-Test-Lösung findet er gut. „Es gibt allen Gästen ein besseres Grundgefühl zu wissen, dass alle Personen im Club bestmöglich geschützt sind und dies auch kontrolliert wird.“

Helios 37

Micki Pick, Betreiber unter anderem des „Helios 37“ in Ehrenfeld bemängelt vor allem die kurze Vorlaufzeit. Einer Öffnung zu diesem Wochenende sieht er eher skeptisch entgegen, was vor allem an der Vorlage eines Hygienekonzepts liege. „Ich glaube nicht, dass wir das so schnell genehmigt bekommen“, sagt er. Falls doch, werde man jedoch die ersten Partys bereits morgen starten. Spätestens dann aber nächstes Wochenende. Ohne ein solches genehmigtes Konzept werde es jedoch auf keinen Fall eine Öffnung geben.

„Wir wollen niemanden in Gefahr bringen, keine Gäste und vor allem nicht uns selbst“, so seine Erklärung. Zwar freue er sich, dass es bald wieder losgehen könne, so Pick, so ganz könne er diese Entscheidung der Politik mit Blick auf die steigende Inzidenz nicht nachvollziehen. Eher suboptimal sieht er auch die Entscheidung, für Clubs nur PCR-Tests zuzulassen. „Das wird sicherlich den ein oder anderen abschrecken. Ein Club-Besuch muss da ja genau geplant werden, da ein Ergebnis erst nach mindestens 24 Stunden vorliegt. Und am Wochenende haben die meisten Labore auch zu.“

Das Ding

Betreiberin Claudia Wecker hatte mit einer so schnellen Verbesserung der Lage nicht gerechnet. „Das Ding“ will sie erst am 1. Oktober öffnen – und das aus mehreren Gründen: „Wir jetzt erstmal ein Hygienekonzept schreiben, dafür Unterlagen besorgen und Baunachweise erbringen. Das muss beim Gesundheitsamt eingereicht und genehmigt werden und wir wissen gerade nicht, wie lange die Bearbeitungszeit dauert. Ob das zwei Tage sind, oder zwei Wochen.“

Auch die Interne Bearbeitung in ihrem Club ist noch nicht abgeschlossen. „Natürlich sind wir noch nicht fertig. Es gibt viele Lieferschwierigkeiten, Handwerkermangel und wir warten noch auf die Luftfilter, die erst im September eingebaut werden können. Jetzt wollen wir natürlich alles richtig machen, sodass bei unserer Wiedereröffnung wirklich alles einwandfrei funktioniert.“

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Mit der 3G Regelung ist sie zufrieden. „Ich denke die Geimpften und Genesenen werden die Regelungen gut annehmen und in die Clubs gehen. Bei der PCR-Testung sieht es wahrscheinlich anders aus. „Ich denke, die wird nicht so gut angenommen, weil sie auch Geld und Zeit kostet.“ Aber ganz deutlich überwiege die Zuversicht: „Ich bin so glücklich diese 18 Monate geschafft zu haben, ohne völlig durchzudrehen und das wir vernünftig und unter Einhaltung aller Auflagen öffnen können.“

Über die Social Media-Accounts ihres Clubs haben sie viele Nachrichten erreicht. „Viele Gäste haben sich mit lieben Worten bei mir gemeldet und geschrieben, dass sie sich super darauf freuen, wenn wir bald wieder aufmachen und auch Verständnis dafür haben, dass die Wiedereröffnung noch ein wenig dauert. Das ist mir wirklich ans Herz gegangen.“