Berlin – Talkshow-Moderatorin Sandra Maischberger ist künftig zweimal in der Woche mit ihrer TV-Sendung zu sehen. Bislang strahlt das Erste am späten Mittwochabend die Sendung „maischberger.die Woche“ aus. Ab nächster Woche wird es das Format auch dienstags ebenfalls um 22.50 Uhr geben.
Maischberger sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass sich der Name der Sendung verändere: Aus „maischberger.die Woche“ werde „maischberger“. Das Konzept bleibt weitgehend wie gehabt: In der Sendung geht es um Themen, die in der laufenden Woche aktuell sind.
Mehr Zeit für vertiefende Gespräche bei „maischberger“
Die Sendung hat mehrere Elemente. Es gibt Kommentatoren - darunter häufig Journalisten, die die Geschehnisse einordnen. Zudem werden immer wieder ranghohe Politiker und andere Persönlichkeiten zu Einzelinterviews eingeladen. Die intensivierten, vertiefenden Gespräche - die Soloelemente - sollen etwas mehr Zeit bekommen.
Die Details zu einer Rückkehr von Publikum in der Pandemie werden derzeit noch geklärt. „Unsere Sendung funktioniert besser mit Publikum“, sagte Maischberger.
Maischberger führte darüber hinaus aus: „Ich glaube an ein Prinzip im linearen Fernsehen: Verlässlichkeit. Wer vor Mitternacht einschaltet, muss wissen, was er oder sie bekommt. Deswegen machen wir am Dienstag aus denselben Elementen wie am Mittwoch eine Sendung.“
ARD setzt Programmreform durch
Die Veränderung im Abendprogramm im Ersten ist Teil einer größeren ARD-Programmreform. Mit der abendlichen Sendezeit überschneidet sich der Talk von Maischberger zeitweise mit dem konkurrierenden Talk von Markus Lanz im ZDF.
Die ARD setzt mit Maischberger auf eine sehr bekannte und erfahrene Moderatorin. Die 55 Jahre alte Journalistin hat in unterschiedlichen Talk-Formaten bei mehreren TV-Sendern über Jahrzehnte Erfahrung gesammelt.Maischberger sagte: „Ich kannte bisher wöchentliche Sendungen, also einmal die Woche. Und ich habe zweimal schon eine tägliche Sendung moderiert.“ Bei der früheren Talkshow „0137“ bei Premiere und bei der damaligen Talkshow „Maischberger“ bei ntv. „Zweimal die Woche ist etwas ganz Neues.“
Maischberger musste viele gute Ideen aufgrund mangelnder Sendezeit verwerfen
Die Moderatorin ergänzte: „Wir haben in den letzten Wochen und Monaten gedacht: Schade, wir haben nur 75 Minuten pro Woche. Und es passiert gerade so viel, dass wir für jeden Mittwoch zwei bis drei gute Ideen verwerfen mussten, weil wir nur diesen einen Sendetag hatten.“
Die Polit-Talkshows im deutschen TV kreisen thematisch zurzeit um den russischen Krieg in der Ukraine, davor war die Corona-Pandemie das beherrschende Thema. Auf die Frage, wann der Moment komme, an dem nicht mehr monothematisch über eine Krise wie jetzt den Krieg geredet werde, sagte Maischberger: „Wir machen es zum Beispiel nächste Woche: Frank Elstner ist Gast im zweiten Teil der Sendung. Das haben wir regelmäßig jetzt eingeplant.“
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Sie ergänzte: „Um ganz bewusst das Signal zu setzen: Dies ist auch eine Sendung, die sich mit interessanten und spannenden Persönlichkeiten und deren Geschichten und Themen beschäftigt.“
ARD-Chefredakteur hebt Bedeutung der Sendung hervor
Rückblickend sagt die Fernsehjournalistin: „Das war ja verrückt: Wir hatten die Sendung von einer monothematischen auf eine mit mehreren Themen umgestellt und dann kam Corona.“ Dann sei man zwangsläufig über weite Strecken wieder monothematisch geworden.
ARD-Chefredakteur Oliver Köhr sagte über den Maischberger-Talk, dieser habe als gesellschaftspolitische Gesprächssendung eine wichtige Funktion bei der Einordnung aktueller Ereignisse. „Das große Publikumsinteresse zeigt, dass in der Corona-Pandemie und während des Kriegs gegen die Ukraine der Talk als Informationsquelle gefragt ist.“
Wenn „maischberger“ jetzt zweimal pro Woche einlade, erlebe man mehr hintergründige Geschichten, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt würden. WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn ergänzte: „Die längeren vertieften Gespräche sind die besondere Qualität ihrer Sendung.“ (dpa)