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Konzert in Lanxess-ArenaSnoop Dogg macht in Köln Party im Pyjama

Lesezeit 2 Minuten
Der US-Rapper Snoop Dogg in der Arena.

Der US-Rapper Snoop Dogg in der Arena.

Die Rapper-Legende Snoop Dogg macht Station in Köln und bietet Nachtclub-Feeling, Rapper-Klischees und nur wenig Originelles.

Die Biografie von Calvin Cordozar Broadus Jr., besser bekannt als US-Rapper Snoop Dogg, liest sich wie die eines originalen Gangsters. Pflastern doch Schlagworte wie Handel mit Kokain, Gefängnis-Aufenthalt, Schießerei mit Todesfolge, Festnahme nach Randalen oder Waffen- und Marihuana-Besitz seinen Lebenslauf.

Aus der Welt der Rapper

Im Rahmen seiner Europa-Tournee gastierte der gebürtige Kalifornier in der ausverkauften Kölner Lanxess-Arena. Apropos Marihuana: Der Qualm-Geruch des Pflänzchens zieht sich in dieser Nacht wie eine Art schwelendes Leitmotiv von der U-Bahn-Station der Arena bis hin in die letzten Reihen ihres Innenraums. Entziehen jedenfalls kann man sich diesen süßlichen Rauchschwaden nur schwer.

Genauso wenig, wie man den Blick von Snoop Dogg lassen kann, der zu den Beats von „The Next Episode“ und unter tosendem Applaus lässig in einem dunkelblauen Pyjama die Bühne betritt. Wie ein streunender Kater tänzelt er leichtfüßig um die beiden Pole-Tänzerinnen, die er aus Long Beach mitgebracht hat und die sportiv an beiden Seiten der Stage ihre Stange immer wieder hoch- und heruntergleiten. Verruchtes Nachtclub-Feeling vom Allerfeinsten ist das.

„Make some noise!“, ruft die Rapper-Legende alle fünf Minuten ins Mikro. Das muss er auch, weil es zwischenzeitlich immer wieder etwas ruhiger wird. Die Leinwand-Einspieler bei Nummern wie „Bitch Please“ oder „Lodi Dodi“ sind nur so gespickt mit Rapper-Klischees: Springende und brennende Autos, fliegende Geldscheine, Knarren, die mal hier und mal dort jemanden erschießen, und Tänzerinnen mit extrem viel nackter Haut.

Ermattung in den Reihen

Die Frau: heute Abend degradiert zum Objekt. Der Mann: nimmt sich, was er haben will. Etwas innovativ Neues gibt's da vorne also nicht zu sehen. Das alles ist ziemlich statisch, ziemlich billig, ziemlich langweilig. Und: manchmal auch ziemlich peinlich.

Während Snoop Dogg bei „Wiggle“ so rhythmisch vor sich herplaudert, und die Pos der Tänzerinnen um ihn herumwackeln, was das Zeug hält, ermatten einige Zuschauer in den Reihen zusehends. Vielleicht sind sie des Gangster-Image-Dings überdrüssig. Wer weiß. Schließlich presst sich dieser eine markant quietschende Ton von unvergleichlichem Wiedererkennungswert aus den Lautsprechern und die komplette Arena springt zu „Jump Around“ bis fast unter die Decke. Gefühlt jedenfalls.