Kölner Lanxess-ArenaEros Ramazzotti macht seine Fans glücklich
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Köln – "Hallo zusammen - come state (Wie geht's euch)?" begrüßt Eros Ramazzotti Mittwochabend 12000 Fans in der Lanxess-Arena. Zuletzt machte er dort 2015 Station, nun ist er auf seiner "Vita Ce N'é"-Tour zurückgekehrt. Der begeisterte Jubel, der ihm antwortet, lässt nur einen Rückschluss zu: prima. In Anbetracht der Prognose, dass es 2025 in den Meeren dieser Welt mehr Plastik als Fische geben wird, lässt das ein wenig die Betroffenheit vermissen. Aber die Menschen sind ja auch nicht da, um Probleme zu wälzen. Sondern um einen tollen Abend mit dem italienischen Sänger und seiner Band zu erleben.
17 Stücke, zwei Medleys und ein Unplugged-Teil
Dass das neue Album des 55-jährigen Italieners eine Botschaft hat - die, dass man umdenken und die Welt aktiv neu gestalten müsse, anstatt einfach nur auf Durchzug zu schalten - fällt dagegen kaum ins Gewicht. Dafür bringt er in zwei Stunden 17 Stücke, zwei Medleys und einen Unplugged-Teil unter, und auch für eine Vorstellung seiner Musiker und der Sängerinnen reicht die Zeit noch. Was schade ist: anders als in München, der ersten deutschen Tourstation, gibt es nur zwei Zugaben. Neue Stücke wie "Una vita nuova" oder "Per le strade una canzone", die mit "Fuoco nel fuoco" eine Latin-Sektion bilden, kommen zwar gut an, aber es sind die alten Schmusehits wie "Adesso tu" oder Kracher wie "L'ombre del gigante", die den größten Applaus einheimsen. Dabei kuscheln und küssen oder mitsingen und abtanzen, das ist das, was die Leute bestellt haben. Und das bekommen sie auch. Fast.
Weil da ja noch die kleine Hausaufgabe wäre: die Welt retten. Viele Stücke sind umarrangiert, dadurch bekommt das ganze mehr Tempo und auch eine gewisse Lässigkeit. Fast so, als nehme da einer den eigenen Nimbus nicht mehr ganz so wichtig.
Stattdessen bietet er Raum für Gitarrensoli und für längere Saxofon-Passagen, der Drummer darf zeigen, dass er auch noch singen kann. Singen. Nicht die Seele streicheln. So wie Ramazzotti. Dafür beten ihn die Frauen noch immer an. Und besonders wild ist die Begeisterung bei denen, die mit ihm das Heimatland teilen, die grünweißrot gestreifte Flaggen schwenken und Plakate hochhalten, auf denen "Ti amo Eros" steht.
Bei den Duetten "I belong to you" und "Cosa della vita" darf man nicht an die Vorbilder Anastacia und Tina Turner denken. Ramazzottis Gesangspartnerinnen in Köln kommen da nicht annähernd mit.Dann lieber noch einmal "Una storia importante" hören. "Se batasse una canzone". Oder, als letzte Zugabe, "Più bella cosa". Danach fällt der Abschied besonders schwer.