Erlös für UkrainerKölner Verein versteigert wertvollen Druck von Gerhard Richter
Köln – Sie ist Symbol für Frieden und Geborgenheit: die brennende Kerze. Und für den Kölner Verein „Kunst hilft geben“ die Hoffnung auf eine staatliche Summe für die Hilfe gegen Not in der Ukraine und zur Unterstützung der Kriegsflüchtlinge in Köln.
Die Rede ist von dem Bild „Die Kerze“ von Gerhard Richter, dessen Werke auf dem Kunstmarkt zu den teuersten eines lebenden Künstlers zählen. Eigens für die Benefiz-Aktion des Vereins „Notgeld für die Ukraine-Kriegsopfer“ hat Richter einen auf fünf Exemplare limitierten Großdruck des Ölgemäldes erstellen lassen, handsigniert und datiert auf den 24. Februar 2022, den Beginn der russischen Invasion.
Gerhard Richter nennt Ukraine-Krieg „verbrecherisch“
Den Ukraine-Krieg verurteilte Richter als „verbrecherisch“. Besonders erschütternd finde er, dass Putin bestreite, überhaupt einen Krieg zu führen, und die zivilen Opfer den Ukrainern anlaste, sagte der 90 Jahre alte Maler der Deutschen Presse-Agentur. „Die sagen: „Wir führen keinen Krieg, die anderen bringen sich selber um“, sagte Richter. „Putin lügt.“
Neben Richter sind insgesamt mehr als 100 Kunstwerke von 43 weiteren namhaften Künstlern Teil der Auktion zu Gunsten der Ukraine. Gespendet entweder von den Kreativen selbst oder aber von Sammlern, freut sich der Vorsitzende Dirk Kästel. Darunter sind beispielsweise Rosemarie Trockel, HA Schult, Markus Lüpertz, Günther Uecker, Harald Naegeli, Pablo Picasso, Bananensprayer Thomas Baumgärtel, Jörg Immendorf und Boris Becker. Fotos aller Werke in der Auktion gibt es online unter www.kunst-hilft-geben.de.
Werke ab 600 Euro bei der Kölner Auktion
Für das teuerste Werk „Die Kerze“ ist ein Mindestgebot von 45.000 Euro aufgerufen, Sofortkauf für 60.000 Euro. Das günstigste Bild von Kirsten Klöckner, ein Aquarell mit dem Titel „Was sonst“ ist mit l 600 Euro bepreist. Gebotsabgaben oder Sofortkauf-Offerten sind bis 20. April per E-Mail unter info@kunst-hilft-geben.de möglich. Ein Teil der Kunstwerke wird in einer Benefiz-Auktion am 1. Juni vom Kölner Auktionshaus van Ham versteigert. Van Ham verzichtet nach Vereinsangaben auf das sonst übliche Ab- und Aufgeld.
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Die Erlöse aus der Aktion, so versichert Initiator Kästel sind komplett für Nothilfen in der Ukraine und für Flüchtlinge, insbesondere Kinder und Mütter in Köln vorgesehen. Beispielsweise hat der Verein zwei ukrainisch-sprechende Mitarbeiter eingestellt, die sich um die traumatisierten Menschen kümmern. Er finanziert Besuche im Kölner Zoo und hat für Donnerstag, 21. April, rund 1300 ukrainische Kinder, Jugendliche und ihre Mütter in den Gürzenich zu Kakao und Kuchen und einem Unterhaltungsprogramm eingeladen. Schließlich unterstützt der Verein nach eigenen Angaben humanitäre Hilfe in der Ukraine und im Grenzgebiet mit Lebensmitteln und Medikamenten wie Schmerzmittel und Antibiotika.