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Erstmals seit 2022Deutsche Presse-Agentur versendet seltene Sondermeldung nach Biden-Rückzug

Lesezeit 2 Minuten
US-Präsident Joe Biden sitzt im Oval Office über einem Gesetzesentwurf und unterschreibt diesen.

US-Präsident Joe Biden hat am Sonntag überraschend seinen Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten angekündigt. Die Deutsche Presse-Agentur hat deswegen die erst 64. Blitz-Meldung ihrer Geschichte verschickt.

Die Deutsche Presse-Agentur verschickt nur äußerst selten ihre sogenannte Blitz-Meldung. Zuvor gab es Unklarheiten.

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat zum Verzicht von US-Präsident Joe Biden auf die Präsidentschaftskandidatur 2024 eine äußerst seltene Blitz-Meldung verschickt. Die Eilmeldung mit der höchsten Prioritätsstufe wurde in der Geschichte der dpa zuvor erst 63 Mal verschickt, zuletzt zum Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. im Jahr 2022.

Bidens überraschender Rückzug war zunächst nur als „normale“ Eilmeldung über die Nachrichtenticker der dpa gesendet worden. „Nach dem X-Post Bidens berichtete dpa zunächst nur per Eilmeldung über den Rückzug. Ein X-Post alleine reicht nach unseren Standards nicht für einen Blitz, da sich auch verifizierte Accounts hacken lassen [...]“, erklärte dpa-Nachrichtenchef Froben Homburger auf X, vormals Twitter.

Deutsche Presse-Agentur verschickt seltene Blitz-Meldung nach Rückzug von Joe Biden

Als die Erklärung auch auf anderen Kanälen veröffentlicht wurde, entschloss sich die dpa um 20.05 Uhr zu ihrer insgesamt 64. Blitz-Meldung. Vor dem Tod von Papst Benedikt XVI. war es der Tod von Queen Elizabeth II. im September 2022, der eine Blitzmeldung der Nachrichtenagentur ausgelöst hatte.

Joe Biden war bereits Teil der 61. Blitz-Meldung der dpa. Im Jahr 2020 wählte die Agentur die höchste Prioritätsstufe, um den Wahlsieg des heute 81-Jährigen über Donald Trump zu verkünden. Seit der deutschen Wiedervereinigung hat die dpa insgesamt nur 16 sogenannte Blitze versendet.

Joe Biden: dpa mit extrem seltener Nachricht – Chefredakteur erklärt Vorgehen

Ereignisse wie die Terroranschläge vom 11. September 2001 oder der Beginn des russischen Ukraine-Krieges fehlen in der Auflistung der Blitz-Meldungen. Dafür wurden Blitze beim Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff oder der Verleihung des Friedensnobelpreises an Ex-US-Präsident Barack Obama versendet.

Froben Homburger erklärt das folgendermaßen: „Viele Blitzmeldungen beziehen sich auf eindimensionale Ereignisse mit klar definierbarem Ereigniszeitpunkt – etwa Tod oder Rücktritt einer epochalen Persönlichkeit oder Ergebnis einer epochalen Wahl oder eines Referendums.“

Bei Ereignissen wie dem Beginn des Ukraine-Kriegs, Terroranschlägen oder dem Angriff der Hamas auf Israel lasse sich schwer ein konkreter Zeitpunkt definieren, „an dem das Eil-Ereignis zu einem Blitz-Ereignis wird.“ Die erste Blitz-Meldung der dpa war im Jahr 1951 die Gründung der Montanunion, dem Vorläufer der Europäischen Union. (shh)