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Künftig WanderwegeRekultivierung der Erddeponie Lüderich

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Zwei große Findlinge versperren jegliche Zufahrt zum Gelände an der Stelle, wo sich einst das Deponie-Tor befand.

Overath – Lkw-Waage und Anlieferbüro sind verschwunden, selbst die asphaltierte Zufahrt und das große Tor sind „zurückgebaut“ worden. Dort, wo bis vor zwei Wochen die Zufahrt zur Ende vergangenen Jahres geschlossenen Erddeponie Lüderich war, liegen jetzt nur noch zwei große Findlinge, die jede Zufahrt zu dem nun geschotterten Weg auf das Gelände versperren.

Der Rückbau der Zufahrt samt Anlieferinfrastruktur war der letzte große Schritt zur Rekultivierung des Deponie, für den vor zwei Wochen laut Deponiebetreiber Avea nochmals 1500 Kubikmeter Rekultivierungsboden auf den Lüderich gebracht worden waren. Wie berichtet, hatte die Anlieferung von bis zu 100 Lastwagen im Frühjahr zu erneuten Protesten von Anliegern geführt, die befürchteten, die eigentlich seit Ende vorigen Jahres geschlossene Deponie würde weiterbetrieben.

Spezieller Rekultivierungsboden

Die Avea hatte daraufhin erläutert, dass es sich „lediglich“ um speziellen Rekultivierungsboden handele, der zur Abdeckung der Deponie benötigt werde. Die hatte in ihrer mehr als 20-jährigen Laufzeit für einiges Aufsehen gesorgt. 1 900 000 Kubikmeter Bodenaushub waren 1996 für die Erddeponie genehmigt worden, die auf einem 16 Hektar großen Gelände über einer früheren Talsenke angelegt wurde. In der befand sich einst der Zentralschacht des 1978 geschlossenen Erzbergwerks Grube Lüderich befand.

Vor zehn Jahren boten dann veränderte Planungen den Anlass dafür, dass sich ein ganzes Tal quer stellte, wie es eine Bürgerinitiative zu ihrem Slogan erhob. Der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) hatte beabsichtigt, die Erddeponie aufzustocken. Statt wie bis dahin Bodenaushub und Steine der Deponieklasse 0 sollte nun auch Bauschutt der Deponieklasse 1 auf dem Lüderich abgelagert werden dürfen. Dazu zählen beispielsweise Glas und feuerfeste Materialien auf Kohlenstoffbasis, aber auch Rost- und Kesselasche, wie sie bei der Müllverbrennung anfallen.

Heftige Diskussionen

Die Pläne, die zunächst offenbar in ihrer Brisanz unbemerkt aufgestellt und abgeheftet worden waren, sorgten für heftige Diskussionen mit teils wechselnden Fronten. So stimmte etwa der Landschaftsbeirat zunächst sogar für eine Aufstockung der Deponie auf dem ohnehin durch den jahrhundertelang betriebenen Bergbau belasteten Lüderich. Dafür hätte eine Hochspannungsleitung angehoben werden müssen.

Dazu kam es am Ende nicht. Wohl auch, weil der öffentliche Druck rasch so stark wurde, dass jegliche Ausweitung des Deponiebetriebs als politisch nicht mehr durchsetzbar erschien – auch wenn etwa Wasseruntersuchungen der Bäche am Lüderich zeigten, dass die Umweltbelastung durch Bergbaualtlasten wie Schwermetalle deutlich höher waren als durch die Erddeponie. Die Bürgerinitiative „Das Sülztal stellt sich quer“ erhöhte unterdessen den Druck.

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Bei Rekultivierung und Entwässerung des bereits verfüllten Deponieteils wurde nachgebessert, jegliche Erweiterungspläne wurden verworfen, das ursprüngliche Enddatum des Deponiebetriebs (31. Dezember 2019) bekräftigt. Nun soll bis auf Bepflanzung und die Anlage von Wanderwegen endgültig Schluss sein – und das vormalige Deponiegelände bald ausschließlich der Naherholung dienen.