Zweite Runde der SchulplatzvergabeKölner Eltern bangen um Zu- und Absagen
Köln – Die Osterferien sind gerade vorbei – und schon geht es weiter mit den Sorgen um einen Platz am Gymnasium und dem Ärger um die Schulplatzvergabe. Die Schulen verschicken ab 19. April die Bescheide, so die Stadt, ob das angemeldete Kind einen Platz erhält. Bei einer Zusage haben die Eltern bis zum 27. April Zeit, das Angebot anzunehmen. Wenn das Kind nach der zweiten Auswahlrunde wieder keine Zusage erhalten hat, „wird individuell geprüft und mitgeteilt, wo noch freie Plätze zur Verfügung stehen“, heißt es auf der Homepage der Stadt. Sie teilte gestern auf Anfrage mit, dass noch keine genauen validen Zahlen vorlägen. Mehrfachanmeldungen waren wieder möglich.
Schon nach der ersten Verteilrunde hatte es Tränen und Verzweiflung gegeben, da bei den Verlosungen etliche Kinder teils mehrfache Ablehnungen erhielten und auf den Warterängen aussichtslose Plätze belegten. Oft entschied das Los. Nun wird es wieder „Verlierer“ im kritisierten System geben. „Nichts Genaues weiß man nicht, und die Eltern stehen im Regen“, fasst Olaf Wittrock von der Eltern-Initiative „Die Abgelehnten“ die Notlage zusammen.
Bis 27. April läuft die Frist für die Annahme von Angeboten
Die Stadt habe nach dem Gipfelgespräch mit der Schulministerin zwar global zugesichert, dass alle Kinder einen Platz erhalten würden. Da die Ungewissheit immer noch groß sei, hätten Eltern vieles in die Wege geleitet, um anderweitig Plätze zu ergattern. Wittrock weiß von einem Dutzend Familien aus Sülz, die am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Hürth Interesse anmeldeten. Außerdem „hagelt es Widersprüche“.
Das Anmeldeverfahren war kurz vor den Ferien in die zweite Runde gestartet für all die künftigen Fünftklässler, die leer ausgegangen waren. Die Stadt ging Ende März von 329 Plätzen an Gymnasien aus, die nach der ersten Vergabe noch frei waren. Dem standen 387 unversorgte Kinder gegenüber, die Differenz von knapp 60 bliebe demnach noch ohne Platz an einem Gymnasium. Die Stadt veröffentlichte eine Liste von Schulen mit freien Kapazitäten, auf die Abgelehnte sich bewerben konnten. Nun heißt es wieder: Hoffen und Bangen.