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„Wir sind fix und fertig“Kölner „Stunker“ müssen wieder zu Hause bleiben

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Der Vorhang bleibt 2022 unten: Ein Blick auf die aktuellen Aufbauten der legendären Stunksitzungen im E-Werk.

Köln – Wieder keine Lacher über „Mutti“ Merkel, wieder keine köstlichen Anekdoten über das kölsche Leben und seine liebevoll verrückten Einwohner: Die Stunksitzung muss erneut pausieren. Diese Nachricht ist für viele Kölner fast so schlimm wie eine Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach.

„Wir haben unter großen Schmerzen alles abgesagt“, sagte der Sprecher der „Stunker“ Winni Rau der Rundschau. Und Rau ist deutlich anzumerken, wie schwer ihm das fällt: „Das Programm lag fertig in der Schublade.“

Und nun das: Die neu verschärften Corona-Maßnahmen, der ungewisse Ausblick auf das kommende Jahr mit der Omikron-Variante. „Wir haben keine Planungssicherheit“, erklärt Rau. „46 Sitzungen mit über 50 000 Karten waren fast komplett ausverkauft“, teilte das Ensemble weiter mit. Fünf Monate lang seien Texte geschrieben und geprobt, Kulissen gebaut und Kostüme genäht worden. Alle gekauften Karten können zurückgegeben werden.

Mitte Dezember noch Lichtblick für Stunksitzung

Mitte des Monats hatte es für die „Stunker“ noch einen Lichtblick gegeben. Zwar mussten alle Vorstellungen bis 10. Januar 2022 abgesagt werden. Man überlegte aber, ob für die Zeit danach ein verändertes Konzept mit anderer Bestuhlung und geringerer Zuschauerzahl entwickelt werden kann – doch nun zogen die Macher endgültig die Reißleine.

Für sehr viele Mitwirkende der Veranstaltungen heißt dies: Die mit Liebe gefertigten Kostüme kommen erst mal in den Schrank und werden möglicherweise überhaupt nicht mehr angezogen. Die Autoren haben sich erst mal vergeblich Gedanken gemacht, wie sie die Lachmuskeln der Besucher reizen könnten, die Regisseure müssen ihre Vorstellungen einmotten, auch die Kultband „Köbes Underground“ kann nicht aufspielen. Nur einem kleinen Kreis wurden die Stücke schon einmal gezeigt. Um herauszufinden, wie die Gags ankommen, sind zwei Veranstaltungen für Freunde und Bekannten der „Stunker“ gespielt worden.

Live-Veranstaltungen der Stunker auch 2020 abgesagt

Bereits im vergangenen Karneval waren die Live-Veranstaltungen abgesagt worden. Dieses sei hoffentlich das letzte Mal, „denn wir wollen alle nicht, dass es ab dem dritten Mal wie alles in Kölle automatisch zum Brauchtum wird“, erklärten die Veranstalter der legendären Sitzungen. Die Macher hoffen, ein paar Stücke in das kommende Jahr retten zu können. Zum Beispiel über das Gendern oder über Kardinal Rainer Maria Woelki – das Stück heißt „Des Teufels General“. Vielleicht, so die Stunker, sei Woelki aber auch im kommenden Jahr nicht mehr in Amt und Würden und dann könne dieser Punkt nicht stattfinden.

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Wegfallen wird ein Stück über „Mutti“ Merkel bei einer Art Junggesellenabschied mit dem Singen von Ballermannliedern. Und was machen die „Stunker“ jetzt? Ab in den Winterurlaub? Nein. „Wir müssen jetzt erst einmal im E-Werk zurückbauen. Wir waren seit zehn Tagen dort mit den Aufbauten beschäftigt.“