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Wettbewerb um beste LösungKölner Hochhaus am Colonius rückt näher

Lesezeit 4 Minuten
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Denkmal in Köln: Der Colonius 

Köln – Ein mögliches neues 80-Meter-Hochhaus neben dem 266 Meter hohen Fernsehturm ist ein Stück näher gerückt. Der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates hat mehrheitlich beschlossen, das nötige Verfahren für den Bebauungsplan zu starten. Zudem votierte das Gremium für ein zweistufiges Verfahren, um herauszufinden, wie hoch auf dem Grundstück gebaut werden kann, wo das Haus wie positioniert wird, wie es an den Grüngürtel angebunden wird und wie es aussehen soll.

Nach dem Willen des Investors, der Art-Invest Real Estate, soll das Verfahren am Jahresende abgeschlossen sein. Das Haus selbst ist laut Art-Invest frühestens in fünf Jahren fertig, also 2027 (wir berichteten am 3. März).

Hochhaus am Colonius: Die lange Geschichte

2017 hatte es für das Grundstück Innere Kanalstraße/Subbelrather Straße schon mal einen Architekturwettbewerb gegeben. Der Entwurf sieht zwei neue Wohntürme (130 und 60 Meter) mit 700 Mikroappartements, 30 Prozent davon mit günstiger Miete über die öffentliche Förderung, vor. 2019 sollen die Türme stehen, sie sorgen in Teilen der Politik für Kritik. Bauherr ist die Parkview Cologne GmbH.

2018 entscheidet sich Parkview, doch den zweitplatzierten Entwurf aus dem Wettbewerb zu nehmen. Die zwei Türmen sind 94 und 63 Meter hoch. Später folgt die nächste Korrektur mit nur noch einem Hochhaus (128,5 Meter) samt Anbau (25,5 Meter).

2019 kommt die nächste Wende: Plötzlich liegt eine Variante ohne Wohnungen und nur mit Büros und Hotelzimmern vor, die Türme wären dann 104 und 62 Meter hoch. Die andere Variante: Zwei Türme mit 104 und 24 Metern, mit Büros und Wohnungen. Die Politik ist teils verstimmt. 2019 verkauft Parkview das Grundstück an Art-Invest.

2022 startet das Unternehmen einen neuen Anlauf. Wie das Haus aussehen soll und wie es positioniert wird, soll ein Wettbewerb klären. Bislang gibt es nur Entwürfe, die zeigen, was denkbar ist, etwa ein 80-Meter-Turm oder ein 43-Meter-Haus. (mhe)

Es ist der nächste Anlauf für ein Neubauprojekt an der Inneren Kanalstraße, nachdem der vorherige Besitzer sich nach vielen Wendungen und Kritik davon 2019 zurückgezogen hat, rund 700 Wohnungen nicht gebaut werden (siehe Info-Text). Ein Streitpunkt war, wie 30 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen eingeplant werden. Von verbrannter Erde war hinterher mehrfach die Rede.

Nun will die Art-Invest das Grundstück am liebsten mit einem 80-Meter Bürohaus bebauen, denkbar ist aber auch ein 43-Meter-Haus, das mehr Fläche verbraucht. Noch sind das aber nur erste Überlegungen. All das klärt der Wettbewerb der Architekten. Dass dort ein 80-Meter-Haus stehen darf, wenn der Colonius wie geplant unter Denkmalschutz gestellt wird, hat Stadtkonservator Thomas Werner untersucht. Zudem prüft die Stadt, was generell nördlich und südlich des Colonius am Grüngürtel gebaut werden darf. Die Ergebnisse sollen berücksichtigt werden. Die bisher dort stehenden zwei Häuser mit fünf und acht Geschossen sollen weichen.

Unter anderem Linke und SPD haben aber Probleme mit den Plänen, doch letztlich stimmte die SPD zu, zuvor war ein Änderungsantrag von ihr gescheitert, doch noch Wohnungen unterzubringen. Michael Frenzel (SPD) sagte am Freitag: „Wir finden grundsätzlich eine Entwicklung an der Stelle gut. Dass es nun nur Büros werden sollen und keine Wohnungen, ist bedauerlich.“ Laut einer vom Investor beauftragten Studie ist Wohnen an der Stelle zwar möglich, aber Feinstaub und Lärmimmissionen mindern die Wohnqualität.

Die Linken stören sich daran, dass das Höhenkonzept der Stadt noch nicht fertig ist – den Auftrag dazu hat der Stadtrat vor zwei Jahren gegeben. Michael Weisenstein von den Linken sagte: „Wir sind gegen das Projekt, weil wir immer noch nicht das Höhenkonzept mit klaren Kriterien haben, wo Hochhäuser möglich sind und wo nicht.“

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Sabine Pakulat (Grüne) sagte: „Wir wollen da mit aller Offenheit herangehen. Ob es wirklich 80 Meter hoch wird, müssen wir schauen. Dafür gibt es ja den Wettbewerb.“ Die CDU sprach sich ebenfalls für das Projekt aus, wie Ralph Sterck (FDP). Sterck erinnerte aber nochmal an die Historie und schob Grünen und CDU die Schuld für das Scheitern der früheren Pläne zu. „Das Projekt ist beispielhaft dafür, wie die Ratsmehrheit mit Investoren umgeht. Immerhin wurden hier im ersten Anlauf 700 Studentenwohnungen durch Auflagen verhindert. Jetzt sind wir fünf Jahre weiter und nichts ist passiert.“