Von Kölner SternekochDieses Restaurant eröffnet im März am Alter Markt
Köln – Die römische Stadtmauer verlief vor langer Zeit genau durch die Baustelle am Alter Markt, aus der in wenigen Wochen eine neue kulinarische Anlaufstelle in bester Lage werden soll. So lag es nahe, die Verbindung ins römische Köln aufzugreifen und im gesamten Konzept immer wieder durchscheinen zu lassen. „Pvls“ (ausgesprochen: Puls) ist der Name des Restaurants und beschreibt einen Getreidebrei, ein römisches Grundnahrungsmittel.
Zwei-Sterne-Koch Daniel Gottschlich steckt hinter der Idee
Hinter dem Konzept steht niemand geringeres als der Kölner Zwei-Sterne-Koch Daniel Gottschlich, der mit dem „Ox & Klee“ im Rheinauhafen ansässig ist. Sein neues Projekt ist eingegliedert in das Legend Hotel, das aktuell im „Roten Haus“ am Heumarkt entsteht und Mitte März eröffnen soll.
Während Gottschlich im Rheinauhafen seit August mit seinem neuen Konzept eine deutlich kleinere Zielgruppe anspricht (siehe Seite 2 dieses Artikels), will er mit dem „Pvls“ ein breiteres Publikum anlocken. Die Lage am Alter Markt soll auch Laufkundschaft anziehen. „Anders als im Ox & Klee soll es hier flexibler zugehen.
Niemand muss ein ganzes Menü essen, sondern kann auch einfach ein, zwei Gerichte essen und etwas trinken aber natürlich auch mehrere Gerichte zum Teilen bestellen“, sagt Gottschlich, der sich im neuen Restaurant in der Rolle als „Patron und Visionär“ sieht.
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Römische Küche mit Hochgenuss
Küchenchef am Alter Markt ist Johannes Langenstück, der die Vision von Daniel Gottschlich gemeinsam mit ihm umsetzt. „Wir wollen unseren Gästen zeigen, wie hochwertig die römische Küche sein kann.“ Das heißt nicht, dass der Einfluss in jedem Gericht ganz plakativ zu erkennen ist. „Kleine Twists“, sagt Gottschlich, sollen an vielen Stellen römische Akzente setzen. Die tauchen nicht nur auf dem Teller auf, sondern auch im Ambiente, den verwendeten Materialien und in der Deko.
Die für den kleinen Raum verhältnismäßig große Bar dominiert das Bild, 32 Gäste passen gleichzeitig in den Innenbereich. Jeden Abend gibt es zwei Seatings, ab 17.30 und 20 Uhr. Auf der Speisekarte stehen kleine Snacks zwischen sechs und zwölf Euro. Vorspeisen kosten zwischen zwölf und 15 Euro. Die Gerichte zum Teilen liegen preislich zwischen Anfang 20 und Ende 40 Euro. Nachdem die Küche schließt, soll es die Snacks noch an der Bar geben.
Die Karte ist nicht final, doch die Liste mit bereits entwickelten Gerichten ist lang: Königskrabbe mit Pomelo auf Eis, Wachtelbrust mit Amaranth, Tandoori und Shiso, Saiblingskaviar mit Knusperkartoffel, Auster mit Kaviar und Apfelsud und Kaffeeöl oder der Windbeutel mit Tonkabohne, Preiselbeere, Ingwer und Blattgold – ein Angebot, dass es so am Alter Markt sicher noch nicht gegeben hat.
„Die Gäste sollen bei uns ein römisches Fest zelebrieren“, wünscht sich Gottschlich. Bis es losgeht, ist allerdings noch einiges zu tun auf der Baustelle. Personal in der Küche und im Service wird noch gesucht.
Auch für die Zukunft hat Langenstück Pläne. Durch die Nähe zum Rathaus ergeben sich ganz neue Optionen. Nach standesamtlichen Hochzeiten will er im „Pvls“ und auf der Dachterrasse des Hotels auch exklusive Sektempfänge für kleine Gruppen anbieten. Um solche kleinen Feiern zu ermöglich, öffnet das Restaurant mittags nicht regulär. Die Möglichkeiten sind vielfältig „Alle Wünsche sprechen wir dann im Voraus individuell mit den Gruppen ab.“
Ein „kulinarisches Theaterstück“ im Ox & Klee
Im Ox & Klee, seinem Zwei-Sterne-Restaurant, hat Daniel Gottschlich im vergangenen Sommer ein neues Konzept eingeführt. Seitdem steht ausschließlich das „Menü Ox“ zu Wahl.
15 Gänge aus Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten beinhaltet das Menü. „Es ist eine Reise durch die sechs Geschmacksqualitäten Sauer, Süß, Umami, Bitter, Salzig und Fett“, sagt Gottschlich. Kostenpunkt: 230 Euro, die Weinbegleitung kosten noch einmal 120 Euro. Ziel sei es, mit dem Menü eine Geschichte zu erzählen und ein „kulinarisches Theaterstück“ aufzuführen, dass in Zukunft verstärkt Gäste aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland anlocken soll.
Von März bis August 2022 gibt es dann wieder eine Wahl. Im „Menü Klee“ kommen ausschließlich vegetarische Produkte zum Einsatz. „Die 15 Gänge bieten alles, was die Natur hergibt“, sagt Gottschlich. Im „Menü Ox & Klee“ werden vier Gänge des vegetarischen Menüs gegen vier Gerichte mit Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten ausgetauscht. Beide Menüs kosten ebenfalls 230 Euro.
„Nach der Corona-Pause wollten wir uns weiterentwickeln und den nächsten Schritt gehen“, erklärt Gottschlich. Das Konzept sei einzigartig – in Köln, aber auch deutschlandweit. (sim)