Gastronomie in KölnSpitzenköchin Julia Komp eröffnet Restaurant „Sahila“
Köln – Nach gut drei Monaten unter maximaler Spannung fiel bei Julia Komp am Mittwoch einiges an Ballast ab. Die Erleichterung war der Kölner Spitzenköchin anzusehen. Rechtzeitig zur offiziellen Eröffnung ihres ersten eigenen Restaurants sind die Arbeiten so gut wie abgeschlossen. Die vergangenen Wochen waren geprägt von harter Arbeit. Von großen Baustellen wie der Renovierung des kompletten Gästebereichs oder der Einrichtung der Küche und der Entwicklung einer neuen Karte. Aber auch von wichtigen, vermeintlich kleinen Details. Reservierungssystem, Kasse, Website – alles musste fertig werden. Und die Zeit war knapp.
Freudentränen bei der Eröffnung
Da war es nachvollziehbar, dass die Emotionen nach getaner Arbeit hoch kamen. Als Komp ihrem 15-köpfigen Team und ihren Eltern dankte, brach die Stimme zumindest für einen kurzen Moment – und möglicherweise floss auch eine ganz kleine Freudenträne. „Vielleicht kommt in den nächsten Tagen dann auch das Gefühl, endlich angekommen zu sein“, sagte Komp.
Reise in eine andere Welt
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Sahila entführt seine Gäste zumindest für einen Abend in eine andere Welt. Auf der Suche nach der passenden Einrichtung und Dekoration reiste Komp gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und Geschäftspartner Yunus Özananar für eine Woche nach Marokko. Das Resultat waren vier Transporter, die unter anderem mit 650 handgefertigte Porzellanteller in Köln ankamen.
Und auch sonst ist vieles im Sahila von Hand gemacht. Zum Beispiel der imposante silberne Sektkühler, der im Zentrum des Restaurants die Blicke auf sich zieht. An den weißen Wänden und Decken setzen goldene Lampen, Spiegel und Körbe in Erdfarben Akzente.
Auf den Tellern spiegelt sich neben Komps Gespür für Farben und Formen vor allem die Erfahrung wieder, die sie auf ihrer 14-monatigen Weltreise gesammelt hat (wir berichteten). Jedes Gericht basiert auf einem traditionellen Gericht, vorwiegend aus Asien oder dem Orient, aber auch mal aus Südamerika oder Europa. Das Konzept dahinter: Aus einem Menü wird eine kleine kulinarische Weltreise auf Spitzengastronomie-Niveau. Alle sechs Wochen soll die Karte komplett wechseln.
In der Mezze-Bar ist Teilen angesagt
In der Mezze-Bar Yu*lia direkt nebenan begrüßen zwei Kamel-Figuren die Gäste. Hier servieren Komp und ihr Team auf großen Platten kleine Gerichte zum Teilen.
Aus der Karte
Sahila
5 Gänge: 130 Euro, 6 Gänge: 145 Euro, 7 Gänge: 160 Euro.
Eine Beispielweltreise: Kürbis „Som Tam“ mit Erdnuss, Papaya, Chili (Thailand), Bretonischer Hummer mit Wasabi, Dim Sum, Pak Choi (Japan), Black Cod mit Miso, Kimchi, Rettich (Korea), Taube mit Curry, Khaki, Blumenkohl (Indien), Reh mit Rotkohl, Couscous, Orange (Marokko), Pré Dessert Chicha Zitrus (Vereinigte Arabische Emirate), Weihnachtskugel mit Orelys Cassis, Feige (Frankreich).
Yu*lia
Mezze „Starter“: 29 Euro pro Person, Mezze „Menü“: 69 Euro pro Person.
Zu den fluffigen Sesamkringeln passen zum Beispiel die rauchige Auberginencreme Baba Ganoush aus Syrien oder die Kichererbsencreme Hummus aus dem Libanon perfekt, aus der Türkei kommen die scharfen Cig Köfte aus Bulgur, der würzige Paprikasalat Harissa stammt aus Tunesien, der bunte Salat mit Granatapfel aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Sahila, Di – Sa ab 18.30 Uhr, Sa 12.30 – 14 Uhr.Yu*lia, Di – Sa ab 17 Uhr, Sa 12 – 15 Uhr, Tel.: 0221 247238, Reservierungen sind online möglich.