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Verbotszone, AbstellregelnWelche Regeln jetzt für E-Scooter in Köln gelten sollen

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Köln – Die sieben Verleiherfirmen von E-Scootern in Köln haben am Donnerstag in einem digitalen Treffen mit Verantwortlichen der Stadt Köln den lange geforderten Plan für die Bergung der massenhaft im Rhein liegenden E-Scooter vorgelegt.

Ein Schiff soll den Rhein abfahren und mit einer speziellen Technik den Boden scannen. Dann sollen Taucher und ein Baggerboot die Geräte aus dem Fluss holen. Etwa 500 E-Scooter sollen auf dem Grund des Flusses liegen. Die Aktion soll nun Anfang September beginnen. Eigentlich war eine Suchaktion bereits im Juni geplant. Aus der Politik war in den vergangenen Tagen deutlich zu vernehmen, dass die Verleiher die Kosten für die Suchmaßnahmen und Bergungen übernehmen müssen. Dies sagten die Betreiber nun zu. Auch in den Bächen und Weihern liegen Geräte und sollen herausgeholt werden. Es gebe Abstimmungsgespräche mit den Stadtentwässerungsbetrieben.

Dem Schifffahrtsamt liegt kein Konzept vor

Das Wasser- und Schifffahrtsamt teilte am Donnerstag mit, dass es von den Verleihern nicht in die konkreten Planungen eingebunden sei. „Uns liegt weiter kein Bergungskonzept vor“, sagte Sprecher Rolf Nagelschmidt. Die Behörde sieht eine geplante Tauchaktion kritisch. Für die Taucher sei es im Rhein nicht einfach. Mal gebe es starke Strömung, dann wieder starken Wellengang. Dann sei der Grund des Rheins unterschiedlich - mal schlammig, mal kiesig oder trüb.

Wie die Stadt nach dem Gespräch mit den Betreibern weiter mitteilte, müssen künftig nicht ordnungsgemäß abgestellte Flitzer nach sechs Stunden eingesammelt werden. Bisher galt eine 24-Stunden-Frist. Und damit die Geräte nicht mehr kreuz und quer abgestellt werden, ist geplant, extra Flächen dafür auszuweisen. Ein Pilotprojekt im Kolumbaviertel wird in zwei Wochen starten.

Kein Abstellen in Nähe von Gewässern

Außerdem dürfen nun E-Scooter nicht mehr an Gewässern abgestellt werden. Es sei jetzt an den Firmen, dies umzusetzen, teilte die Stadt weiter mit. Die Technik müsste an den E-Scootern entsprechend eingestellt werden. Im Hauptausschuss wurde bereits beschlossen, dass es ein „ausreichendes Abstandsgebot zu Gewässern“ geben soll. Der Hintergedanke: Wenn die Roller nicht mehr nahe am Wasser stehen, werfen möglicherweise weniger Menschen sie dort hinein.

Auch eine Beschränkung für nächtliche Fahrten ist noch nicht vom Tisch. „Es soll ab der kommenden Woche über nächtliche Abstellverbotszonen gesprochen werden“, teilte die Stadt mit. Die Partyviertel Belgisches Viertel, Zülpicher Platz und Teile der Ringe sollen nachts und am Wochenende zu Verbotszonen werden. Die Politik hatte ein von OB Reker angestrebtes generelles Nachtfahrverbot abgelehnt. Weitere mögliche Maßnahmen: Eine Reduzierung der E-Scooter in der City und eine Ausweitung der Flotte in den Außenbezirken. Die Pläne müssen noch ausgearbeitet werden.

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Zudem sollen den meist jungen Fahrern mit einer Info-Kampagne die Gefahren des Alkoholkonsums verdeutlicht werden. Schon jetzt liegen in Kölner Kneipen Bierdeckel mit der Aufschrift „Ich schleppe Dich nur nüchtern ab“ aus. Baudezernent Markus Greitemann sagte, die Stadt wolle dauerhafte Lösungen. „Wir haben konkrete Maßnahmen beschlossen und werden deren Umsetzung genau beobachten und eventuell nachjustieren“.