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Testsupermarkt Aachener StraßeDiese neun Kölner Start-Ups sind im Go2market vertreten

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Instant-Food vom Fernsehkoch 

Köln – Köln isst vegan. Jedenfalls immer öfter. Von hundert Neugründungen in der Stadt fallen zehn in den Bereich Essen und trinken. Und ein guter Teil davon wiederum widmet sich regionalen, fleischlosen Produkten: Veganer Streuselkuchen, Pommes aus Maniok oder Lachs aus Algen. Die kommen zwar nicht aus dem Rhein, aber immerhin aus Europa und nicht aus Asien.

„Wir haben lange nach der richtigen Konsistenz gesucht“, sagt der gelernte Bauingenieur Christopher Schiberr. Den Lachsgeschmack eins zu eins nachzubilden war gar nicht das Ziel. Eher, eine Alternative zum Fischfang anzubieten. Aus Bordmitteln sozusagen, denn die schmackhafte Zubereitung stammt ansonsten aus heimischem Anbau. Nun gilt es allerdings, das Produkt an den Menschen zu bringen – und da kommt seinem Unternehmen „Belly Bay“ ein Platz in einem Supermarkt-Regal gerade recht.

Hier können Test-Käufer Neues ausprobieren

Kein ganz normaler Supermarkt darüber hinaus. Denn der Go2market an der Aachener Straße dient in erster Linie der Feldforschung. Vereinfacht gesagt, bekommen die Kunden stark verbilligte, noch nicht im Handel erhältliche Produkte und sollen im Gegenzug ihre Meinung darüber kundtun – ein wertvoller Indikator nicht nur für die Nahrungsmittel-Industrie.

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Lachsersatz aus Algen und  Mohrrüben 

Was den Großen recht ist, sollte den Kleinen nur billig sein, dachte sich Kölnbusiness und verschaffte neun Kölner Startups jenes eigene Regal, über das sie nun ihre Produkte platzieren und vor allem auch Rückmeldungen der Kunden empfangen können. Von September bis November läuft die Aktion, danach heißt es Lehren ziehen.

Die Kölner Marke „Polly“ ist zwar nicht mehr ganz frisch auf dem Markt, hat aber ihr Portfolio umgestellt und ist nun gespannt auf die Rückmeldungen der Kunden. „Bisher hatten wir Gin mit deutlich weniger Alkohol als üblich im Programm. Aber das Produkt haben die Leute nicht verstanden. Gar kein Alkohol funktioniert dagegen“, sagt Co-Gründer Philip Kahnis. Jedenfalls im Internet. Ob auch im Supermarkt, soll sich jetzt zeigen.

Kulinarische Besonderheiten aufspüren

Während gesunde, vegane und gleichzeitig nährstoffreiche Instant-Nahrung wie die von Feelfood eher gedacht ist, aus dem verpönten Einweg-Eintopf eine richtige Mahlzeit zu machen (entwickelt übrigens von Betriebswirtin Franziska Schaal und dem Schweizer Fernsehkoch Fabian Zbinden), hat Indokoo eine andere Kundschaft im Visier. Ihre Sambals bestehen nicht wie die meisten anderen aus zusammengewürfelten Zutaten, sondern aus frisch verarbeiteten Chili. „Es ist die moderne Version traditionellen Sambals“, sagt Linda Kosasih, die mit ihrem Partner Euan Thompson den Markt aufmischen will. Eine indonesisch-schottische Kooperation aus Köln sozusagen.

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Süße Leckereien aus Sülz - alles vegan 

Es gibt eine Reihe anderer Kölner Startups, die aus über 40 Bewerbern herausgesucht wurden und nun eine Chance bekommen, sich im heiß umkämpften Food-Markt zu beweisen. „Köln ist nahezu ideal für neue Produkte. Zum einen haben wir mit Rewe einen der größten Händler in der Stadt, zum anderen eine große Gründerszene“, erklären Go2market-Country Manager Jörg Taubitz und Antje Lienert, Startup-Expertin bei der KölnBusiness Wirtschaftsförderung, unisono. Die Hoffnung auf Synergien ist sicher nicht ganz unberechtigt.

Einen Nachteil hat das Konzept allerdings. Man kann nicht eben in den Markt spazieren und alles ausprobieren. Dazu muss man sich bewerben, wobei es keine festen Auswahl-Kriterien gibt. „Wir bilden die gesamte Bevölkerungsstruktur ab“, hatte Taubitz im Vorfeld gesagt.