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Standort in Köln betroffenFriesland Campina verkauft drei deutsche Werke an Müller

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Symbolbild

Köln – Der Molkereikonzern Friesland Campina will drei deutsche Werke, darunter Köln, und Marken wie Landliebe und Tuffi an den Konkurrenten Theo Müller verkaufen.

Darüber hat Friesland Campina seine rund 1000 Beschäftigten in Deutschland informiert. Der für das Verbrauchergeschäft zuständige Konzernvorstand Roel von Nerboos erklärte, zwar habe man die Rentabilität der deutschen Tochter verbessern können, der neue Eigner Müller aber könne „durch Synergievorteile dieses Geschäft erfolgreich weiter ausbauen“. Zum Verkaufspreis gab es keine Angaben. Fortan gilt also auch für Milch, Quark und Joghurt aus Köln der alte Nerv-Slogan: „Alles Müller, oder was?“

Zuletzt Verluste in Deutschland

Neben Köln werden auch die baden-württembergischen Werke Heilbronn und Schefflenz verkauft. Betroffen sind auch Handelsmarken für Lebensmittelketten sowie Südmilch, Puddis, Mondelice und Gastro.

Durch die Fusion stoßen zwei unterschiedliche Unternehmenskulturen zusammen. Müller ist ein in Luxemburg registriertes Familienunternehmen mit weltweit 31 700 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz sieben Milliarden Euro. Friesland Campina mit Hauptsitz im niederländischen Amersfoort ist ein noch größerer Konzern – aber in Form einer Genossenschaft, die ihren 16 000 Mitgliedern gehört.

Sie gibt weltweit 22 300 Beschäftigte und 11,5 Milliarden Euro Jahresumsatz an. Davon entfiel nach der letzten veröffentlichten Bilanz der deutschen Tochtergesellschaft (2020) nur eine knappe Milliarde auf Deutschland. Das Unternehmen machte hier 13 Millionen Euro Verlust, während man am Gesamt-Konzernebene in den schwarzen Zahlen ist (2020: 79 Millionen Euro Gewinn nach Steuern, 2021: 172 Millionen).

Fusion im Jahr 2008

Den deutschen Bauern, die Genossenschaftsanteile halten, sichert Friesland Campina zu, ihre Milch weiterhin zu sammeln und zu verarbeiten. Derzeit erhalten sie 39,23 Euro pro 100 Kilo Milch. Bei andern Landwirten soll Müller in die Verträge einsteigen. Keine Angaben gab es zur Zukunft der Kölner Molkerei in der Geldernstraße.

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Sie war 1998 in der Tuffi Campina Milchwerke GmbH aufgegangen, 2008 erfolgte die Fusion mit Friesland – und dann begann der Rückzug: Zunächst wurde das Werk Prenzlau verkauft, dann fielen 2012 in Köln 89 der damals noch 400 Stellen weg, zuletzt macht man in Gütersloh dicht. Zukunft sieht Friesland Campina nur noch in internationalen Marken wie Valess, Chocomel und Frisco, in Handelsmarken ausländischer Produktion sowie in Trockenprodukten (Kievit in Lippstadt) und Arznei (DFE Pharma).