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Personalbericht der Stadt KölnStadtbeschäftigte sind immer öfter krank

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Bei der Berufsfeuerwehr sind städtische Beschäftigte stark belastet. Die Krankenquote bei der Stadt Köln ist hoch.

Köln – Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind immer öfter krank. Die krankheitsbedingte Ausfallquote stieg 2019 in der Gesamtverwaltung das achte Jahr in Folge auf nunmehr 8,85 Prozent. Das geht aus dem Personalbericht 2019/2020 hervor, der am Montag im Verwaltungsausschuss des Stadtrats vorgestellt wurde. Vereinfacht gesagt, bedeutet das: Im Schnitt blieben täglich rund 1730 der 19 549 städtischen Beschäftigten ihrer Arbeit fern. 2018 hatte die Ausfallquote 8,74 Prozent betragen, 2021 waren es 7,00 Prozent.

Rechnet man nur die Kernverwaltung ohne eigenbetriebsähnliche Einrichtungen wie die Gebäudewirtschaft, lag die Quote sogar bei 9,12 Prozent. 2012 waren es 7,22 Prozent.

Über dem bundesweiten Durchschnitt

Zum Vergleich: Deutschlandweit meldeten sich 2019 laut statistischem Bundesamt im Schnitt 4,4 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer krank. Nicht berücksichtigt sind dabei Fehltage ohne ärztliches Attest, das erst nach drei Tagen vorgelegt werden muss.Auf Nachfrage von Grünen, CDU und Volt räumte die Verwaltung ein, dass die Krankenquote in Kommunen über 500 000 Einwohner bundesweit 7,8 Prozent betrage, Köln mit 9,12 Prozent also über dem Durchschnitt liege. Für den hohen Krankenstand seien eine Reihe von Faktoren verantwortlich, darunter die demographische Struktur, weil ältere Arbeitnehmer länger für die Genesung bräuchten. Allerdings sank das Durchschnittsalter der Beschäftigen zuletzt – von 45,8 Jahren in 2017 auf 44,8 Jahre in 2020. Der Anteil psychisch erkrankter Beschäftigter bewegt sich laut Verwaltung im Mittelfeld, führe aber zu überproportional langen Ausfallzeiten.

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Weitere Informationen aus dem Personalbericht 2019/2020 der Stadt Köln: 63 Prozent der Beschäftigten in der Gesamtverwaltung sind weiblich. Exakt 12 239 Frauen und 7310 Männer arbeiteten 2019 für die Stadt 4404 der 19 549 städtischen Mitarbeitenden sind Beamte (22,5 Prozent), 15 145 sind angestellt. 31Prozent beträgt die Teilzeitquote. 13 508 Beschäftigte arbeiten in Vollzeit, 6041 in Teilzeit.

2062 Mitarbeitende der Stadt sind zwischen 55 und 59 Jahren alt, das ist die stärkste Fraktion, wenn man das Personal in Fünfjahresschritten in Altersgruppen einteilt. Die kleinste sind die Unter-20-Jährigen (elf) und die Über-65-Jährigen (111).

In den Ruhestand

4924 Beschäftigte werden die Stadtverwaltung in den nächsten zehn Jahren altersbedingt verlassen, weil sie in Rente gehen oder pensioniert werden. 14 Millionen Euro hat die Kämmerei 2019 als Rückstellung gebildet für Gleitzeitguthaben, Zeitguthaben aus Arbeitszeitkonten sowie Über- und Mehrarbeitsstunden in der Kernverwaltung.

2800 Personen wurden 2020 neu eingestellt – weitaus mehr als in den Vorjahren. 2019 waren es 1589 externe Bewerber, im Jahr zuvor 1339 neue Mitarbeitende. Bis 2015 wurden laut Verwaltung im Schnitt nur rund 840 Personen pro Jahr eingestellt. 6077 Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz gingen 2019 bei der Stadt ein – deutlich weniger als 2018 (7257). Dank vieler Einstellungen stieg die Ausbildungsquote 2019 auf 8,95 Prozent (2014: 6,29 Prozent).