Sinkende InzidenzenWas wieder erlaubt ist, wenn Köln unter 100 bleibt
Köln – Darauf haben viele gewartet: Seit Donnerstag liegt die Inzidenzzahl in Köln mit 94,2 wieder unter der 100er-Marke. Eine Grenze, die Auswirkungen auf das Treiben in der Stadt hat. Was bringen uns die zweistelligen Inzidenzen? Wir geben einen Überblick.
Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen
Zunächst gilt es abzuwarten: Sinkt die Inzidenz an fünf aufeinander folgenden Werktagen unter 100, tritt die Bundesnotbremse ab dem übernächsten Tag außer Kraft. Dann gilt die Corona-Schutzverordnung des Landes. Bleibt Köln unter der Grenze, wäre der kommende Freitag der früheste Tag für Lockerungen. Dann würde gelten: keine Ausgangsbeschränkung mehr und bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen sich wieder treffen.
Wiedereröffnung der Außengastronomie
Frühestens am 28. Mai – vorausgesetzt die Zahlen steigen nicht erneut an. „Wir warten die Inzidenzen nach Pfingsten ab“, sagt etwa Alexander Manek vom Unkelbach in Sülz.
Bei der „Öffnungspanik“ wolle er nicht mitmachen. „Das will gut überlegt sein. Wir müssen nach sieben Monaten Pause alle Mitarbeiter wieder neu einarbeiten.“ Der neue Biergarten des Unkelbach sei nicht nur von den Inzidenzen abhängig, sondern natürlich auch vom Wetter.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Am liebsten ist mir eine Inzidenz von unter 50.“ Denn dann dürfen Gaststätten auch die Innenräume öffnen. Bei den Brauereien will er dennoch bereits in der kommenden Woche bestellen – egal ob er am 1. oder erst am 15. Juni aufmacht. Der Besuch ist mit einem aktuellen, negativen Schnelltest möglich. Im Unkelbach kein Problem: Manek eröffnete kürzlich ein eigenes Schnelltestzentrum.
Freibäder und andere Freizeiteinrichtungen
Noch ist kein Datum zum Start der Freibadsaison bekannt – in normalen Jahren läuft die je nach Wetterlage von Mai bis September. „Die Planungen laufen bereits im Hintergrund, ein gewisser Vorlauf ist schon nötig“, sagt Franziska Graalmann, Pressesprecherin der Kölnbäder GmbH.
Auch sie beobachten die Inzidenzen ganz genau. Zwischen 50 und 100 dürfen die Außenbecken nur für Sportschwimmer geöffnet werden, ein Besuch der Liegewiese ist nicht möglich. Ziel für die Sommerferien sei es, auch diese wieder nutzen zu können. Einlass gibt es laut Verordnung nur mit einem negativen Test, die Kölnbäder wollen wie im letzten Jahr elektronische Tickets zum Einlass nutzen. Mit einem negativen Test wird auch der Besuch von weiteren Freizeitangeboten an der frischen Luft möglich: Kletterpark oder Minigolf zum Beispiel. Im Freien dürfen dann auch Gruppen von bis zu 20 Menschen wieder kontaktlosen Sport ausüben.
Open-Air-Konzerte und Museumsbesuche
Konzerte mit bis zu 500 getesteten Besuchern unter freiem Himmel – dem sieht Tanzbrunnen-Chef Bernhard Conin „recht optimistisch“ entgegen. Steigt die Inzidenz nicht, wird dort an Fronleichnam (3. Juni) das erste Konzert des Jahres stattfinden. „Die meisten großen Veranstaltungen haben wir in das kommende Jahr verschoben“, sagt Conin.
Noch bleiben aber rund 30 kleinere Veranstaltung, die in diesem Sommer stattfinden sollen. Auch Museen und andere Ausstellungen öffnen unter 100 wieder: Besucher brauchen jedoch eine Terminvereinbarung.
Ferienwohnungen, Hotels und Campingplätze
Bisher waren nur geschäftliche Übernachtungen in Köln erlaubt. Ab übernächstem Wochenende könnte sich das ändern: Private Übernachtungen in Ferienwohnungen, auf Campingplätzen und in Hotels könnten dann mit negativem Testergebnis möglich sein. Im Hotel Excelsior Ernst will man nach Pfingsten entscheiden, ob geöffnet wird. „Dafür brauchen wir auf jeden Fall etwas Zeit“, erklärt der Direktor of Sales, Jan Meyers. „Der Großteil unserer Mitarbeiter war sieben Monate nicht im Hotel, das ganze Team muss erst wieder trainiert werden.“ Zur Vorbereitung gehört auch das Probekochen der neuen Karte im Restaurant oder das Auffüllen des Weinkellers.
Mehrere Kölner Campingplätze nehmen für das übernächste Wochenende und danach bereits Reservierungen entgegen. „Wir sind optimistisch“, sagt etwa Michael Brinkmann vom Campingplatz Stadt Köln in Poll. Das Wochenende nach Fronleichnam sei bereits fast ausgebucht.
Einkaufen ohne Termin im Einzelhandel
Noch gilt das Prinzip „Click & Meet“ – Shopping nach Terminvereinbarung. Unter 100 gilt: Der Einlass ist je nach Größe des Geschäfts begrenzt, ein Termin ist nicht mehr nötig. Unter 50 fällt auch der Schnelltest weg.