Querdenker, PKK, PalästinaMehrere Demos in der Kölner Innenstadt an Pfingsten
Köln – Das wird wieder ein arbeitsreicher Samstag für die Polizei: Die Beamten müssen mehrere Demonstrationen beobachten und sichern, die jede für sich Potenzial für eine schwierige Einsatzlage hat. Auf die Straße gehen wollen Querdenker, PKK-Anhänger, Gegner des verschärften Versammlungsgesetzes und vermutlich noch Palästinenser. Hinzu kommt noch, dass die Polizei sich am Samstag um das letzte Heimspiel des FC in dieser Saison gegen Schalke kümmern muss. Auch dieser Einsatz hat Unwägbarkeiten. Sollte der FC absteigen, ist zu befürchten, dass es in der Stadt Randale geben könnte. „Wir bereiten uns auf einen Großeinsatz am Samstag vor“, sagte ein Polizeisprecher.
Los geht es mit dem Demos am Samstag auf dem Rudolfplatz. Von 15 bis 19 Uhr wollen Querdenker auf die Straße gehen. Motto der Veranstaltung: „Corona. Auch die Gegenseite hören“. Erwartet werden etwa 100 Teilnehmer, die vom Rudolfplatz zur Deutzer Werft ziehen wollen. Dieser Marsch wird der Anmelderin vermutlich verwehrt werden, hieß es aus Polizeikreisen. Denn zu dieser Zeit wird es auf der Deutzer Werft eine Kundgebung von rund 200 Menschen geben – unter der Überschrift: „Stoppt den Krieg in Kurdistan“. Die Polizei geht davon aus, dass ein Großteil der Teilnehmer der PKK zuzurechnen ist. Diese Demo findet von 13 bis 18 Uhr statt.
Auf dem Heumarkt wollen ab 13 bis 17 Uhr rund 400 Menschen gegen das neue Versammlungsgesetz in NRW demonstrieren. Für den Pfingstsamstag wird ebenfalls noch eine Pro-Palästina-Demonstration erwartet. Köln entwickelt sich neben Berlin mittlerweile zur „Demo-Hauptstadt“. „Für die Veranstalter von Demonstrationen ist der Dom ein wichtiger Faktor. Es ist ein weltbekanntes Gebäude und macht in Fernsehbildern und auf Fotos im Hintergrund einiges her“, erklärt ein Polizeisprecher. Bei der Polizei wurden vergangenes Jahr 1459 Demonstrationen angemeldet, ein Jahr zuvor waren es 882 gewesen.