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Schulplatzvergabe in KölnStadt Köln will Taxikosten zur Grundschule erstatten

Lesezeit 2 Minuten
Ein Grundschüler steht in der Nähe einer Schule vor einem Auto, aus dem er eben ausgestiegen ist.

Das „Eltern-Taxi“: Für manche Grundschüler ist der Schulweg so weit, dass es für die Familien kaum vermeidbar ist.

Die Schulplatzvergabe bei Kölner Grundschülern ist immer noch nicht abgeschlossen. 352 Kinder bekommen keinen Platz an ihrer Wunsch-Schule, teilte die Stadt nun mit.

352 Erstklässler können nach den Sommerferien nicht in ihre Wunsch-Grundschule gehen. Bei den meisten Familien fällt der erste Wunsch bei der Schulanmeldung jedoch auf die nächstgelegene, oft fußläufig erreichbare Grundschule. 235 Kinder wurden zu spät angemeldet – und bekommen eine Grundschule zugewiesen. Was also tun, wenn die Schulwege für die i-Dötzchen länger als 30 Minuten dauern, mehr als zwei Kilometer betragen oder nur mit Umstiegen im öffentlichen Nahverkehr zu bewältigen sind? Die Stadt verspricht den Familien nun nach einer persönlichen Beratung „individuelle Hilfsangebote“. Das könnten laut Stadt Freifahrtberechtigungen sein, Wegstreckenentschädigungen bis hin zur Übernahme von Taxikosten.

Eltern haben Widerspruch eingelegt

Wie berichtet, gab es bereits im Vorfeld großen Ärger um die Platzvergabe: An mehr als einem Drittel der Kölner Grundschulen gab es mehr Anmeldungen als Plätze. Alle Familien hätten einen Vorschlag für einen Platz an einer anderen Grundschule erhalten, teilte die Stadt mit. Nur rund 300 Kinder, die von keinem Erziehungsberechtigten angemeldet wurden, konnten noch keiner Grundschule zugeordnet werden. Grund dafür könnten auch Wegzüge oder Anmeldungen an Schulen in freier Trägerschaft sein, so die Stadt. Deshalb sei die Platzvergabe noch nicht abgeschlossen. Dazu komme es auch an Grundschulen, bei denen Eltern Widerspruch gegen die Ablehnung einer Aufnahme eingelegt haben, zu Verzögerungen beim Versand von Aufnahmebescheiden.

Zusätzliche Klassen an elf Schulen

Generell kommen zu viele Erstklässler auf zu wenig Plätze: 10 446 Regelplätze standen zur Verfügung, für das Schuljahr 2023/24 haben jedoch alleine 10 735 Familien von der Stadt eine Aufforderung zur Anmeldung bekommen. Dazu kommen rund 590 Kinder, die nach Abschluss des laufenden Schuljahres in der Schuleingangsphase (1. und 2. Schuljahr) verbleiben. Diese Plätze fehlen somit für die neuen Erstklässler. Die Stadt hatte bereits vor dem Anmeldeverfahren an vier Grundschulen Mehrklassen eingerichtet, an weiteren sieben Schulen soll ebenfalls je eine zusätzliche erste Klasse gebildet werden.