Die Kölner Polizei hat im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um Explosionen und Schüssen auf Wohnhäuser in Köln und dem Umland am Donnerstagmorgen vier Wohnungen im Kölner Stadtgebiet durchsucht. Das Kölner Amtsgericht hatte zuvor Durchsuchungsbeschlüsse gegen zwei 24-Jährige sowie zwei 22 und 26 Jahre alte Männer wegen Verstößen gegen das Waffengesetz erlassen.

Sie seien nach Spurenuntersuchungen verdächtig, im Besitz von Schusswaffen gewesen zu sein, die in dem Ermittlungskomplex sichergestellt worden und in einem Fall auf einem Video zu erkennen sind, teilte die Polizei weiter. Anfang Juli 2024 waren zwei Menschen in einer Villa am Eibenweg in Rodenkirchen schwer misshandelt worden. Ein Mann und seine Freundin. Ein Video mit den massiven Drohungen wurde von der Polizei sichergestellt. Es ging um hunderte Kilo verschwundenen Drogen aus einer Lagerhalle in Hürth. Über den Fall ist mehrfach berichtet worden. Wie die Rundschau erfuhr, sollte im Keller der Villa der entführte Mann erschossen werden. Für die Tat wurde einer der Geiselnehmer (24) ausgesucht. Doch der Beauftragte bat noch um eine Pause, wollte vorher vor dem Haus eine Zigarette rauchen und floh in einem günstigen Moment.

Die Einsatzkräfte stellten bei der Razzia mehrere Mobiltelefone, einen fünfstelligen Bargeldbetrag und eine PTB-Waffe sicher. Die Gegenstände werden nun untersucht. Haftbefehle sind nicht vollstreckt worden. Bei der Durchsuchung im Stadtteil Humboldt-Gremberg mit Unterstützung durch ein Spezialeinsatzkommando leistete ein von der Polizeiaktion nicht betroffener Familienangehöriger Widerstand. Rettungskräfte brachten ihn mit leichten Verletzungen in eine Klinik. Derzeit werden in dem Gesamtkomplex 35 Strafverfahren geführt, 16 Verdächtige sitzen in U-Haft. Ein 22-Jähriger soll aus Frankreich ausgeliefert werden. (ta)