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RockerkriegAngeklagter im Rachemord in Nippeser Kneipe packt aus

Lesezeit 2 Minuten
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Ein Mitglied der Rockergruppe Hells Angels. (Symbolbild)

Köln – Ich war dabei, habe aber von nichts gewusst – so lässt sich die Aussage eines wegen Mordes angeklagten 30-Jährigen zusammenfassen. Am Freitag machte der Mann erstmals im Verfahren um einen mutmaßlichen Rachemord im Rockermilieu in der Nippeser Kneipe „No Name“ im November 2015 den Mund auf. Damals waren vier Männer laut Anklage wie ein Rollkommando in die Kneipe eingedrungen und hatten um sich geschossen. Dabei wurde ein Mann getötet und drei weitere zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Rache für gestohlene Geldautomaten

Hintergrund der Tat soll ein Einbruch in eine bei Hells Angels-Mitgliedern beliebte Shisha-Bar gewesen sein. Bei dem Einbruch in diese Bar des ebenfalls wegen Mordes Mitangeklagten 32-Jährigen waren Geldspielautomaten gestohlen worden. Die angeblichen Täter sollen die Opfer der „No Name“-Schießerei gewesen sein.

Der 30-Jährige sagte nun aus, dass er den 32-Jährigen lediglich auf die Neusser Straße gefahren habe. Dieser hatte zuvor einen Tipp über den Aufenthaltsort der vermeintlichen Einbrecher erhalten . Dort habe sich der 32-Jährige mit zwei Größen aus der damaligen Hells-Angels-Szene in Köln getroffen; einer von ihnen sei sein Bruder. Dieser sitzt mittlerweile eine Gefängnisstrafe von über 40 Jahren in der Türkei ab, weil er in Izmir vier Menschen erschoss.

„Höchstens ein paar Ohrfeigen“

Auf dem Weg zum „No Name“ sei die Gruppe dem Pächter der Gastwirtschaft begegnet. Diesem sei von dem Bruder des 32-Jährigen bedeutet worden, die Türe zur Kneipe leise aufzuschließen, woraufhin die beiden Rocker-Größen in den Laden gegangen seien. Er sei mit dem Pächter im Eingang stehen geblieben. Erst in der Kneipe habe der Bruder des 32-Jährigen eine Pistole gezogen und geschossen. Nach der Schussabgabe, so der 30-Jährige, sei er gleich weggerannt, der 32-Jährige hinter ihm her.

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Was er denn geglaubt habe, was in der Kneipe passieren sollte, wollte der Vorsitzende Richter vom Angeklagten wissen. Er habe geglaubt, antwortete der 30-Jährige, dass die Präsenz von zwei hochrangigen Hells-Angels ausreichen würde, die Einbrecher zur Übergabe der Beute zu bewegen. „Ansonsten höchstens ein paar Ohrfeigen“, sagte der Angeklagte. Der Prozess wird fortgesetzt.