Köln – Umstritten war es, das neue Konzept der Stadt Köln für die Touristenbusse in der Adventszeit. Für die sollte in diesem Jahr erstmals die Innenstadt tabu sein. Die Messe war als ihr Anlaufpunkt ausgemacht, von dort sollten Shuttlebusse die Touristen über die Deutzer Brücke an den Heumarkt bringen. Kritiker, wie zum Beispiel die IHK und die FDP befürchteten ein Verkehrschaos mit langen Staus bis ins Rechtsrheinische. Ob es so gekommen wäre, wird sich in diesem Jahr nicht zeigen. Weil die Stadt Köln aufgrund der Pandemie und der abgesagten Weihnachtsmärkte mit so gut wie keinen Reisenden zur Weihnachtszeit rechnet (siehe Interview), können die Touristenbusse – falls welche kommen – direkt den Haltepunkt an der Gereonstraße ansteuern.
Es ist ein Zwiespalt, in dem die Verwaltung steckt. Einerseits sollen Kontakte und zu viel Nähe zwischen den Menschen nicht gefördert werden. Andererseits soll dem Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft möglich bleiben. Dazu kommt, was auf den Einkaufsmeilen der Stadt an den Adventswochenenden los sein wird, ist kaum vorherzusehen. Zwischen all diesen Stühlen bewegt sich das Verkehrskonzept für die Adventszeit in diesem Jahr.
Mehr Bahnen
Die KVB verstärkt an den Samstagen 28. November, 5. Dezember und 12. Dezember von 11.30 bis 20 Uhr den Betrieb auf den Stadtbahn-Linien 1 und 9. Teils sind dann doppelt so viele Bahnen unterwegs. Am Samstag, 19. Dezember, wird jedoch nach normalem Samstags-Fahrplan gefahren. Mehr Fahrten gibt es auch auf den Buslinien 132 und 159. Auf den Linien 136 und 146 werden zudem die größeren Gelenkbusse eingesetzt. (EB)
Sollten also Touristenbusse kommen, können die nun doch in die Innenstadt. Sie dürfen den im vergangenen Januar in Betrieb genommenen Bushalt in der Gereonstraße am Börsenplatz nutzen. Das hatte der Krisenstab der Stadt schon Ende Oktober entschieden.
Zur Weihnachtszeit haben die Verkehrskadetten in Köln stets Großeinsätze. Auch in diesem Jahr werden sie an den Adventswochenenden in der Stadt unterwegs sein. Sie sollen eingreifen, wenn eines der beliebten Innenstadtparkhäuser wider Erwarten vollläuft, etwa das am Dom oder am Kaufhof. Die Kadetten werden dann wie in den Vorjahren den Weg zu einem Parkhaus mit noch freien Kapazitäten weisen.
Um Parkhäuser, die in der Regel nicht so im Fokus der Anreisenden stehen, attraktiver zu machen, gab es an den vergangenen Adventswochenenden unter anderem für die Stellplätze am Kaiser-Wilhelm-Ring oder am Stadthaus in Deutz das Angebot, dass der Parkschein als ÖPNV-Ticket genutzt werden kann. „Dieses Jahr werden wir dieses Konzept nicht mehr verfolgen“, heißt es aus dem Rathaus. Es wird davon ausgegangen, dass die Menschen Bus und Bahn eher meiden, weil dort der Abstand nicht eingehalten werden kann. Dennoch werden die Kölner Verkehrs-Betriebe ihr Angebot zum Advent verstärken (siehe Kasten).