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Prozess in Köln verzögert sichThomas Drach beim Kicken im Knast schwer verletzt

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Reemtsma-Entführer Thomas Drach sitzt auf der Anklagebank im Kölner Landgericht.

Thomas Drach im Kölner Landgericht

Die Gerichtsverhandlung um Reemtsma-Entführer Thomas Drach verzögert sich erneut. Grund ist dieses Mal ein Kick in der Justizvollzugsanstalt in Ossendorf.

Ein Fußballspiel in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Ossendorf hat am Montag vor dem Landgericht zum Ausfall des 54. Verhandlungstags im Prozess gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach (62) geführt.

Bei dem Kick, der am Freitag im Knast stattgefunden haben soll, hat sich der 62-Jährige eine Thorax-Prellung, also eine stumpfe Verletzung des Brustkorbs, zugezogen. Das bestätigte auf Nachfrage Drach-Vertreidiger Andreas Kerkhof am Rande des Prozesses.

Demnach soll ein Gegenspieler Drach angesprungen und mit dem Knie erwischt haben. Der Vorsitzende der 21. Großen Strafkammer, Jörg Michael Bern, sprach von einer Sportverletzung, deren Resultat eine „extreme Schmerzsymptomatik“ sei, wie es in einem Attest von zwei Anstaltsärztinnen der JVA hieß.

Thomas Drach: Am Montagmorgen nicht transportfähig

Die Medizinerinnen hatten Drach am Montagmorgen untersucht und ihm eine Transportunfähigkeit attestiert. Drach wird für gewöhnlich mit einem Hubschrauber aus Ossendorf zum Justizzentrum an der Luxemburger Straße geflogen, wo der Prozess immer von einem großen Polizeiaufgebot gesichert wird.

Weiter hieß es in dem vom Vorsitzenden verlesenen Attest, dass noch weitere Untersuchungen Drachs von den Ärztinnen für „nötig“ befunden wurden. Das aktuelle Attest gilt bis einschließlich zum 5. Februar. Das hat zur Folge, dass die beiden weiteren für diese Woche geplanten Verhandlungstage entfallen müssen.

Am 22. Februar soll der Mammutprozess fortgesetzt werden, der an diesem Mittwoch sein Einjähriges hat. Am 1. Februar 2022 war der Prozess gegen Drach und seinen niederländischen Mitangeklagten unter hohen Sicherheitsmaßnahmen und großem Medieninteresse mit der Verlesung der Anklage gestartet.

Vier Raubüberfälle auf Werttransporter in Köln

Demnach soll Drach vier Raubüberfälle auf Werttransporter in Köln, Frankfurt am Main und im hessischen Limburg begangen haben. Neben besonders schweren Raubs legt die Anklage dem 62-Jährigen auch versuchten Mord vor. Drach soll auf zwei Geldboten geschossen und sie erheblich verletzt haben. Bereits im September 2022 hatte die Verhandlung enden sollen.

Unter anderem mehrerer Corona-Erkrankungen von notwendigen Prozessteilnehmern, hatten die Terminierung aber bereits im vergangenen Frühjahr hinfällig gemacht.