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Radstreifen und StellflächenWie sicheres Radeln auf den Ringen wahr werden soll

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Die neuen Radfahrstreifen, die in jedem Fall für Fahrradfahrer frei bleiben sollen.

Köln – „Die Zahl der Radfahrer auf den Kölner Straßen steigt pro Jahr um etwa drei bis fünf Prozent. In Corona-Zeiten erwarten wir einen noch höheren Zuwachs. Daher mussten wir reagieren“, erläutert Klaus Harzendorf. Der Leiter des Amts für Straßen und Verkehrsentwicklung hatte am Dienstagmorgen zu einer Besichtigungstour auf die südlichen Kölner Ringe eingeladen. Der Grund: Darauf hinzuweisen, welche Maßnahmen in den vergangenen drei Jahren vor allem auf dem Ringeabschnitt zwischen Sachsenring, Ecke Ulrichgasse, und dem Hohenzollernring von der Stadt umgesetzt wurden, um dem Radverkehr mehr Raum und sicherere Wege zu geben.

Kreuzung Ecke Ulrichgasse

Bereits 2018/19 wurden die 2,50 Meter breiten Radfahrstreifen auf beiden Seiten des Sachsenrings bis zur Kreuzung Eifelstraße/Weisenhausgasse markiert, die von dem motorisierten Verkehr nicht überfahren werden dürfen. Auch die Kreuzung am Sachsenring, Ecke Ulrichgasse, wurde fahrradfreundlicher gestaltet mit aufgemalten Schutzstreifen und Linksabbieger-Aufstellflächen, auf denen man auf der Fahrbahn die Grünphase abwarten kann.

Radfahrstreifen, die in jedem Fall für Fahrradfahrer frei bleiben sollen 

„Wir werden uns anschauen, wie die Neuerungen auf der Kreuzung funktionieren und von den Verkehrsteilnehmern angekommen werden. Eventuell müssen wir nachbessern“, erläutert Reinhold Goss von der Initiative „Ring frei“, die die neuen Radweggestaltungen auf den Ringen von Beginn an aktiv begleitet haben.

Kreuzung Am Duffesbach

Im Haltestellenbereich am Salierring Richtung Norden bis zum Barbarossaplatz fehle der Radfahrstreifen noch, solle aber in den nächsten Neugestaltungsschritten in 2021 folgen, so Harzendorf. Da die Straße „Am Duffesbach“ und im weiteren Verlauf die Straße „Am Weidenbach“ zu Fahrradstraßen umgewidmet werden, wird den Fahrradfahrern auch im dortigen Kreuzungsbereich mehr Raum gegeben.

Neuerungen wie die abgepollerten Abbiegespuren und Stellplätze zwischen Radfahrstreifen und Autofahrspur sind weitere Maßnahmen, um die Sicherheit und den Komfort für Radfahrer zu erhöhen.

Die jetzige Linksabbiegerspur für den Autoverkehr entfällt in beiden Fahrtrichtungen und wird durch Fahrradschutzstreifen ersetzt. „Die vielen Schüler, die hier unterwegs sind, profitieren dann enorm von den sichereren Fahrradwegen“, fügt Goss hinzu.

Kreuzung Barbarossaplatz

Auf der verkehrstechnisch komplizierten Kreuzung am Barbarossaplatz wurden, beziehungsweise werden aktuell an den Kreuzungsein- und -ausfahrten Verbesserungen für den Radverkehr vorgenommen: Bereits umgesetzt ist in Richtung Norden vor der „Neue Weyerstraße“ ein neuer Radfahrstreifen sowie Ladezonen und Stellplätze für Räder. Im Bereich der Ausfahrt aus der „Neue Weyerstraße“ in den Hohenstaufenring wurde ein abbiegender Radfahrstreifen markiert und zwischen Fahrbahn und Radfahrstreifen Taxi-Haltezonen und Stellplätze für Räder eingerichtet.

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Noch in Arbeit ist zur Zeit die Abpollerung der Abbiegemöglichkeit vom Hohenstaufenring in die Roonstraße für den Autoverkehr. Hier können in Zukunft nur noch Radfahrer abbiegen.

Noch in Planung

Der schon seit 2018 bestehende Pilot-Radfahrstreifen auf dem Hohenstaufenring soll noch dieses Jahr auf dem Habsburgerring und dann weiter auf dem Hohenzollernring bis zur Ehrenstraße verlängert werden. In Gegenrichtung soll die Maßnahme dann 2021 umgesetzt werden. Das Prinzip Kurzzeitparkplätze in Lade- und Lieferzonen umzuwandeln und Flächen für Fahrradparken zu schaffen, soll auch hier angewandt werden.

„Ziel dieses Großprojektes ist, spätestens bis 2022 eine lückenlose sichere Radwegverbindung auf allen Ringen zu schaffen“, so Harzendorf.