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Rheinquerungen in KölnZwei neue Brücken für Radler und Fußgänger geplant

Lesezeit 3 Minuten
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Bislang gibt es in Köln acht Brücken.

Köln – Köln bekommt möglicherweise bis zum Jahr 2028 zwei neu Rad- und Fußgängerbrücken über den Rhein mit jeweils 600 Meter Länge. Die Querung im Norden verbindet das linke Rheinufer auf Höhe der Bastei mit dem Rheinpark, die südliche Brücke den Ubierring mit dem geplanten Neubaugebiet Deutzer Hafen. Die Brücken sollen mindestens je acht Meter breit sein.

Der Stadtrat soll nach vorheriger Beratung in den Fachgremien am 10. September entscheiden, ob es einen Realisierungswettbewerb für die beiden Brücken braucht. Dafür sind 1,16 Millionen Euro vorgesehen. Der finale Baubeschluss ist für Juni 2025 angepeilt. Verkehrsdezernentin Andrea Blome sagte am Freitag auf die Frage, wie lange die reine Bauzeit der Brücken betrage: „Mindestens drei Jahre, das hängt aber auch vom Ergebnis des Realisierungswettbewerbes ab.“

Pro Brücke werden wohl 40 Millionen Euro fällig

Laut einer ersten groben Kostenschätzung kostet jede Brücke 40 Millionen Euro, verlässlichere Summen liegen aber erst vor, wenn die Planung tiefer ins Detail geht. Die jetzige Schätzung ist ein erster Aufschlag zur Orientierung. Der Stadtrat hatte schon 2015 und 2017 die Verwaltung mit den Plänen beauftragt. Andreas Hölzel, Vorstandsmitglied des Kölner Kreisverbands des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), sagte dazu: „Es ist schön, dass sich etwas tut, der Antrag ist ja schon ein paar Tage alt.“ Er forderte, dass die Verwaltung die Brücken im Kontext des Radverkehrsnetzes sieht und die Querungen an die entsprechenden Radwege anknüpfen.

Vor allem die Rampen auf der linksrheinischen Seite werden eine Herausforderung, sie müssen in die enge Stadt gebaut werden. Im Süden betrifft das den Park am Ubierring, im Norden den Theodor-Heuss-Park westlich des früheren Edelrestaurants Bastei. Blome sagte am Freitag: „Nur ein schöner Wurf nützt uns nichts. Die ingenieurbautechnischen und die gestalterischen Aspekte müssen vereint sein.“ Die beiden Brücken sollen sich im Design ähneln. „Das darf kein Verhau sein, sondern muss schon leicht und luftig sein“, sagte Blome.

Acht Brücken gibt es bislang

Bislang führen acht große Brücken in Köln über den Rhein: Die Leverkusener Brücke steht zur Hälfte auf Kölner Stadtgebiet, dazu kommen Mülheimer Brücke, Zoobrücke, Hohenzollernbrücke, Deutzer Brücke, Severinsbrücke, Südbrücke und Rodenkirchener Brücke. Zudem wird ganz im Süden noch die sogenannte Rheinspange 553 über den Rhein geplant.

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Wie berichtet, soll die Hohenzollernbrücke zwischen Hauptbahnhof und Messe/Deutz auf der Nord- und Südseite erweitert werden, um die Situation für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern. Dort kommt es immer wieder zu Konflikten.

Die beiden neuen Fußgänger- und Radlerbrücken gehörten schon 2008 zum Masterplan Innenstadt des Architekten Albert Speers. Die Variante an der Bastei ordnete Speer unter mittel- bis langfristig ein, also fünf bis 15 Jahre. Das wäre spätestens 2023 gewesen und ist nicht mehr zu schaffen. Die Querung am Ubierring sah Speer als perspektivische Aufgabe, ordnete sie in die Jahre nach 2023 ein.