Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Radikal Positiv“Kölner Band Querbeat bringt am Freitag ihr neues Album

Lesezeit 3 Minuten
k_Querbeat_LO_mbo

Die Kölner Band Querbeat

Köln – „Radikal Positiv“ heißt das neue Album, das Querbeat an diesem Freitag heraus bringt. Der Titel bezieht sich dabei auf die Einstellung der 13-köpfigen Band aus Köln. „Radikal positiv heißt nicht, dass man naiv und ohne Haltung durchs Leben geht. Ganz im Gegenteil. Es ist ein Stilmittel, um Antworten zu geben.

Immer wenn man radikal positiv denkt und ist, dann glauben wir daran, dass man seine Mitmenschen im Blick hat. Dass du kein Nazi bist, kein Querdenker, kein sozial abgestumpfter homophober Mensch“, erklärt Jojo Berger. Es gehe dabei um eine radikale Haltung. Jeder müsse sich entscheiden, auf welcher Seite er stehen möchte. Die Band stünde auf der radikal positiven Seite.

Ein eigener Song für Querdenker

Den Querdenkern und „Schwurblern“ hat die Band sogar einen eigenen Song gewidmet. In „Allein“ macht Querbeat denjenigen eine Ansage, die an die große Verschwörung glauben. Das gesamte Album sollte aber nicht als ein „Corona-Album“ verstanden werden, erklärte Andy Berger bereits im Frühjahr. Dennoch sei die Musik immer auch eine Abbildung vom Zeitgeist. Der bereits veröffentlichte Song „Früher wird alles besser“,wurde ursprünglich auch nicht für die Pandemie geschrieben. Ließe sich aber für viele darauf beziehen. Die Band will mit ihren Songs auch Kraft schenken. Sogar nach der Unwetter-Katastrophe waren bei Querbeat Anfragen für Motivations-Musik eingegangen. „Bei jedem schlimmen Ereignis, unabhängig vom Radius um uns herum, da fühlen wir mit und engagieren uns. Wir haben aber in den letzten Jahren auch oft gespiegelt bekommen, dass es nicht nur das soziale Engagement ist, das hilft, sondern auch das Weitermachen, das Spielen positiver Musik, das Kraftspenden“, sagt Jojo Berger.

Ernste Themen mit fröhlichem Sound

Trotz der ernsten Themen ist das Album vom Sound her überwiegend fröhlich. „Bei uns gehört es dazu, in den Songs viel Nostalgie, Melancholie und ernsthafte Haltung zu verbinden mit Momenten, die auch zum Feiern da sind“, erklärt Berger. Mit „Neu Köln“ bringt Querbeat wieder einmal eine Hommage an ihre Wahlheimat. Unzählige Kneipen und Clubs werden mit geschickten Wortspielen verbunden, beispielsweise das „scheue Reh“ auf dem Weg „zum goldenen Schuss“. Songs wie „Woiswaslos“ oder „Ich schlaf nicht“ laden sowohl zum Tanzen als auch zum Nachdenken ein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Musikalisch hat sich Querbeat weiterentwickelt. Trompeter Stephan Gerhartz erklärt: „Mit einer Trompete eine Weite zu erzeugen, in die sich Leute reinfallen lassen können, ist gar nicht so einfach und auch nicht für das Instrument angelegt.“ Philipp Mull, ebenfalls an der Trompete, ergänzt: „Es war spannend herauszufinden, wie sehr wir den Sound verändern können, so dass es immer noch klingt wie ein Blasinstrument.“ Jojo Berger fasst es kurz zusammen: „Von Brass Pop zu Future Brass Punk.“

Am 29. September soll die Tour „Radikal Positiv“ in Krefeld starten. Noch ist die Band auch optimistisch – „Wir glauben ganz fest daran, wenn genug Leute geimpft sind und es ein gutes System gibt, dass dann wieder Konzerte stattfinden können. Der Moment, in dem wir dann wieder da stehen, der wird unglaublich“, sagt Andy Berger. Am 12. November soll es das große Tour-Finale in der Lanxess-Arena geben. Gerhartz erklärt, dass das Festhalten an der Tour auch für die Band wichtig war: „Während des Albums war das ein Ziel, auf diese Tour hinzuarbeiten.“