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Prozess in KölnReinigungskraft in Fitnessstudio wegen sexueller Belästigung angeklagt

Lesezeit 2 Minuten
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Das Landgericht in Köln

Köln – Eine Reinigungskraft (28) in einem Fitnessstudio auf der Hohe Straße war am Dienstag vor dem Amtsgericht wegen sexueller Belästigung einer Sportlerin (21) angeklagt. Laut Staatsanwaltschaft hatte die Frau im Mai 2019 zwischen 0.30 und 2.30 Uhr in dem Fitnessstudio trainiert. „Er beobachtete sie bereits während des Trainings“, hieß es in der Anklageschrift. Da in jener Nacht der Getränkeautomat defekt war, bot der Reiniger der Frau Wasser aus seinem persönlichen Vorrat an. Zum Trinken begaben sich beide in einen Abstellraum. „Als sie sein sexuelles Interesse bemerkte, wollte sie gehen“, so die Anklage. Daraufhin habe der Mann sie an die Schultern gefasst, damit sie nicht wegrenne. Ferner soll es Berührungen an Taille und Hüfte gegeben haben sowie ein Kniff in den Po. Und er habe ihr 50 Euro für Sex geboten.

Angeklagter weist den Vorwurf zurück

Der Angeklagte schüttelte den Kopf: „Alles was da steht, habe ich nicht gemacht. Wasser gegeben habe ich ihr, alles andere stimmt nicht“, teilte der Kurde aus dem Irak über seinen Dolmetscher mit. Den Vorwurf, er habe der damals 19-Jährigen Geld für Sex geboten, wies der Mann zurück: „Nein, ich bin doch nicht verrückt.“

Die Geschädigte, die als Nebenklägerin auftrat und von ihrem Vater anwaltlich vertreten wurde, bekräftigte hingegen die Berührungen an Schultern, Hüfte und Taille. Was das unmoralische Angebot von 50 Euro anging, war sie sich nicht mehr sicher. Dennoch forderte ihr Vater Schmerzensgeld in Höhe von 1500 Euro. Seine Tochter sei zu einem „Sexobjekt“ degradiert worden und betrete bis heute kein Fitnessstudio mehr.

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Nach einem Rechtsgespräch stellte das Gericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft das Verfahren ein. Als Auflage muss der Angeklagte, der mittlerweile als Koch arbeitet, 1200 Euro an die Geschädigte zahlen. (bks)