Parkplätze fallen wegStadt Köln wandelt Auto-Spuren in Radfahrstreifen um
Köln – Den Verkehrsraum so umzugestalten, dass er für Radfahrer sichererer wird und Konflikte zwischen Auto- und Radverkehr entschärft werden, ist eine Aufgabe, die Köln viele Jahre beschäftigt. Zurzeit werden mehrere Projekte in Angriff genommen oder stehen kurz vor der Fertigstellung. Ein Überblick.
Magnusstraße: Im Juni 2019 stellte die Stadt Pläne für zwei Radverkehrsachsen zwischen Dom und Friesenplatz sowie Dom und Gladbacher Straße vor, die das Belgische Viertel, Ehrenfeld und Neuehrenfeld mit der City verbinden. Am heutigen Montag beginnen die Arbeiten auf der Achse Friesenplatz – Magnusstraße – Zeughausstraße – Burgmauer zwischen Kamekestraße und Neven-DuMont-Straße (siehe Grafik), sie dauern bis Mitte 2021. Auf rund 850 Metern Länge werden 2,50 Meter breite Radfahrstreifen eingerichtet, hinzu kommt ein 0,50 Meter breiter Sicherheitsraum zu den parkenden Autos hin, um Unfälle durch plötzlich geöffnete Autotüren („Dooring“) zu vermeiden.
Dafür entfällt je eine der beiden Autospuren pro Fahrtrichtung. Angesichts von maximal 13 500 Kraftfahrzeugen pro Tag reiche eine Kfz-Spur aus, so die Stadt. Für Radfahrende werden an Kreuzungen vorgezogene Haltelinien und in den Nebenrichtungen Aufstellflächen markiert. In Konfliktbereichen wird der Radfahrstreifen rot eingefärbt, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Auch neue Radparkplätze werden geschaffen, Autoparkplätze fallen weg. Kosten: rund 1,82 Millionen Euro.
Christophstraße: Im Frühjahr 2021 ist der weiter nördlich gelegene Straßenzug Christophstraße – Gereonstraße – Unter Sachsenhausen – An den Dominikanern zwischen Kaiser-Wilhelm-Ring und Kreisverkehr Marzellenstraße dran. Auch hier fällt auf rund 950 Metern je eine Autospur weg, um Platz für Radfahrstreifen (2,50 Meter) und Schutzraum (0,50 Meter) zu machen. Da hier laut laut Verkehrszählungen pro Tag höchstens 10 900 Autos unterwegs sind, hatte die Stadt die bislang vierspurige Straße als „überdimensioniert“ eingestuft. Im Bereich der Touristenbushaltestelle am Börsenplatz wird die Radspur auf 200 Metern rot eingefärbt. Rund 50 Parkplätze fallen durch den Umbau weg. Kosten: rund 1,51 Millionen Euro.
Ampel-Erneuerung: Im Zuge der Umgestaltung der beiden Achsen Magnusstraße und Christophstraße werden ab heute nahezu alle Ampelanlagen im Streckenverlauf auf neue Technik umgestellt, blindengerecht ausgestattet und an den zentralen Verkehrsrechner der Stadt angeschlossen. Der Bund fördert die Umrüstung zu 50 Prozent. An der Neven-DuMont-Straße sowie am Börsenplatz werden die Ampeln durch Zebrastreifen ersetzt. Während der Bauzeit kann es wiederholt zu Verkehrsbehinderungen kommen.
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Nord-Süd-Fahrt: Den im Frühjahr südlich des Blaubachs eingerichteten Radfahrstreifen in nördlicher Fahrtrichtung verlängert die Stadt derzeit bis zur Sternengasse. Dazu wird die rechte der drei Auto-Spuren der Neuköllner Straße in einen 2,50 Meter breiten Radfahrstreifen umgewandelt, zudem die Kreuzung an der Agrippastraße fahrradfreundlich umgestaltet. Damit gibt es auch eine gute Alternativroute zur Severinstraße, die im Bereich des Waidmarkts wegen Bauarbeiten für rund ein Jahr für Radfahrer gesperrt ist.
Grund: An der Einsturzstelle des Stadtarchivs muss die Fußgängerbrücke über die U-Bahn-Baugrube abgerissen und neu gebaut werden. Immer wieder kommt es hier zu Problemen, weil Radfahrer verbotswidrig direkt vor dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium über den Bürgersteig fahren und Fußgänger gefährden.
Deutzer Brücke: An der linksrheinischen Abfahrt zur Augustinerstraße wird die Fahrbahn verbreitert und so Platz für einen 1,75 Meter breiten Fahrrad-Schutzstreifen geschaffen. Auch die rechte Auto-Spur wird auf 2,75 Meter verbreitert, um Konflikte zwischen Auto- und Radverkehr zu vermeiden.
Niehler Gürtel: Im Vorgriff auf die vom Rat beschlossene Neugestaltung des Niehler Gürtels zu einer attraktiven Fuß- und Radverbindung wird noch dieses Jahr das bestehende Angebot optimiert. Zwischen Neusser Straße und Niehler Kirchweg wird der gemeinsame Fuß- und Radweg getrennt und verbreitert. Der Fußweg ist künftig 2,50 Meter breit, der Radweg vier Meter. Kosten: rund 40 000 Euro. Zwischen Merheimer Straße und Neusser Straße wird der bestehende Fuß- und Radweg durch die Grünfläche neu an die Kreuzungsbereiche angebunden. Kosten: rund 35 000 Euro.