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Offener BriefUnmut wegen „Corona-Hausarrest“ an Grundschule in Köln-Höhenhaus

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Suppe

Symbolbild 

Köln – Am Schulessen scheiden sich die Geister, doch dieses Mal geht es nicht um die Speisekarte, sondern um eine Quarantäneanordnung des Gesundheitsamts. Die Kinder einer Klasse der Grundschule Am Rosenmaar in Höhenhaus hatten beim Essen – natürlich ohne Maske – am Tisch gesessen. Nach einem positiven Corona-Befund bei einem Schüler musste nun die ganze Klasse in Quarantäne. Die Eltern wehren sich mit einem Offenen Brief gegen den zweiwöchigen Hausarrest für ihre Kinder. Sie werfen der Stadt „Willkür“ vor, sprechen von „fehlenden Konzepten“ und der „Überlastung“ des Gesundheitsamts.

2320 Kinder und Jugendliche in Köln in Quarantäne

Die Quarantäne-Anordnungen für Kinder in Kitas und Schulen gehören derzeit zu den prekärsten Themen in der Schul- und Gesundheitspolitik. In Köln trifft es momentan 2320 Kinder und Jugendliche – das ist etwa die Hälfte aller Kontaktpersonen in der Stadt, die nach der Begegnung mit einem Corona-Infizierten in Quarantäne geschickt wurden. Die Arbeitsgemeinschaft „Infektionsschutz“ von Bund und Ländern soll der Gesundheitsministerkonferenz bis Montag Vorschläge für bundesweit einheitliche Quarantäne-Regelungen vorlegen.

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„Hierbei ist wichtig, wie Fragen des Gesundheitsschutzes und des Rechts auf Bildung und soziale Teilhabe bestmöglich miteinander verbunden werden können“, teilt ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums der Rundschau mit. Den in Höhenhaus erhobenen Vorwurf der Willkür bei der Beurteilung der Quarantäne-Anordnung lässt die Stadt nicht gelten. „Die Kinder haben über einen längeren Zeitraum ohne Masken zusammen gegessen. Deshalb stellt die Anzahl der Kontaktpersonen eine größere Gruppe dar“, sagt Stadtsprecher Benedikt Mensing. Im Gesundheitsamt ist zu Beginn der Woche das „Schul-Team“ verdoppelt worden – jetzt stehen 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Kontaktnachverfolgung und die Bewertung der Situation zur Verfügung. Vorige Woche sah das noch anders aus. Laut Stadt soll nun jeder Fall, in dem eine größere Gruppe von Kindern in Quarantäne geschickt wurde, nochmal geprüft werden. Die Entscheidungen seien alle nach Gesprächen mit den Lehrkräften getroffen worden.

Kein Kind in Quarantäne – Eltern wundern sich

Viele Einzelfälle, viele unterschiedliche Entscheidungen, so ist momentan die Gemengelage. An einem Gymnasium im Linksrheinischen sind 90 Kinder in Quarantäne, die meisten von ihnen besuchen die fünften Klassen (wir berichteten). Hier gab es Kontakte zu zwei von der Maskenpflicht befreiten Kindern. Anders ist die Lage an einer Grundschule in der Innenstadt. Trotz eines positiven Corona-Falls in einer Klasse dürfen alle Kinder weiter den Unterricht besuchen. Denn das infizierte Kind war außerhalb der Schule positiv getestet worden. „Hier ist kein Kind in Quarantäne geschickt worden. Trotz gemeinsamem Schwimmunterricht und Mittagessen“, wundern sich einige Eltern. Die Stadt würde künftig gerne in einem Pilotprojekt nur noch positiv getestete Kinder zu Hause lassen, aber nicht mehr die Kontaktpersonen. Derzeit befasst sich das Land mit dem Vorhaben.