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OB-Kandidat für KölnCDU-Vorstand stärkt Mandl den Rücken

Lesezeit 3 Minuten

Karl Alexander Mandl hat nun Rückendeckung vom CDU-Parteivorstand für seine OB-Kandidatur in Köln.

Wer wird für die CDU ins Rennen gehen um das Amt des Kölner Oberbürgermeisters? Nun wurde eine erste Hürde bei dieser Frage genommen.

Der Vorstand der Kölner CDU trägt die Kandidatur seines Vorsitzenden Karl Alexander Mandl für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters mit. In einer Vorstandssitzung am Montagabend erzeilte Mandl unter den stimmberechtigten Mitgliedern eine Zustimmung von 61 Prozent. 32 Prozent stimmten gegen ihn.

Nicht unumstritten

Die Kandidatur Mandls ist parteiintern nicht unumstritten, was sich auch in dem Ergebnis widerspiegelt. Unter seinem Vorsitz wurde eine sogenannte Findungskommission ins Leben gerufen, der namhafte Christdemokraten angehörten. Unter anderem der ehemalige CDU-Bundeskanzlerkandidat Armin Laschet sowie der ehemalige Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma. Auch Mandl selbst war Mitglied der Kommission, deren Aufgabe es war, einen geeigneten Kandidaten für die Wahl um das Bürgermeisteramt im Herbst 2025 zu finden. Dabei wurde ausdrücklich ausgeschlossen, dass Mitglieder der Kommission am Ende des Verfahrens selbst als OB-Kandidaten gekürt werden.

Aufruf zur Einigkeit

Mandl bedankte sich bei den Vorstandsmitgliedern für das Vertrauen: „Von hier aus möchte ich das Signal geben: Streiten können sich andere Parteien, lasst uns gemeinsam diesen Weg gehen.“

Rundbrief an Mitglieder

Doch Mandl wandte sich vergangene Woche mit einem Brief an die Vorstandsmitglieder und am vergangenen Wochenende mit einem Rundschreiben an die Parteimitglieder. Darin heißt es unter der Überschrift „Warum ich Verantwortung übernehmen will“: „Nach intensiven Gesprächen mit Kandidatinnen und Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl 2025 zeichnete sich Anfang August ab, dass sich die Vorschlagskommission auf keinen gemeinsamen Vorschlag wird einigen können. In dieser Zeit wurde ich von Kommissionsmitgliedern, sowie von zahlreichen weiteren Parteimitgliedern angesprochen, für mich zu prüfen, ob ich nicht doch für eine Kandidatur bereitstünde. Diese für mich überraschende Wende führte zu ernsthaften Überlegungen in den Sommerferien. Am Ende stand meine Bereitschaft, zu kandidieren.“

Neue Kommission gefordert

Ein Schritt, der nicht von allen Christdemokraten mitgetragen wird. Unter anderem Lothar Theodor Lemper, ehemals für die CDU Köln Mitglied im Stadtrat, wandte sich in einem Schreiben an Parteimitglieder gegen Mandl. Er bezeichnete das Verfahren als „Armutszeugnis“ und „Selbstnominierung“, und forderte den Vorstand auf, Mandl nicht als OB-Kandidaten zu benennen. Stattdessen müsse eine neue Findungskommission erneut auf Suche nach einem geeigneten Kandidaten gehen. Besonders pikant dabei: Lemper galt als Unterstützer Mandls, als der den ehemaligen Parteivorsitzenden Bernd Petelkau aus dem Amt verdrängte.

Mitglieder entscheiden

Ob Mandl tatsächlich für die CDU in Köln um das OB-Amt kämpfen wird, entscheiden letztlich die Parteimitglieder auf einem Nominierungsparteitag, der voraussichtlich gegen Ende November stattfinden soll. Dort ist auch noch eine Kampfkandidatur nicht ausgeschlossen. Unter anderem dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Oliver Kehrl werden Ambitionen nachgesagt, die Kehrl weder dementiert noch bestätigt. In der Vorstandsitzung warf er seinem Hut allerdings nicht in den Ring.