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Geld für Alla DemotschkoNS-DOK unterstützt Netzwerk für NS-Überlebende in der Ukraine

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Die Mutter von Alla Demotschko (sitzend)

Köln – Es war ein überraschender Geldsegen, den Alla Nikolajewna Demotschko nun erhielt. 200 Euro. Für die Ukrainerin, die als Kind einer Zwangsarbeiterin 1944 in Köln zur Welt kam, wohl eine willkommene Unterstützung in dieser schweren Kriegszeit. Möglich machte die Spende ein Hilfsnetzwerk, das auch das Kölner NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) unterstützt.

Zustande gekommen ist der Kontakt aufgrund eines Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeitende, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Insgesamt kamen in den Jahren zwischen 1989 und 2014 über dieses Programm 532 ehemalige Zwangsbeschäftigte nach Köln. Rund 170 von ihnen kamen aus der Ukraine.

Acht ukrainische Familien unterstützt

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben Projektmitarbeitende versucht, Kontakt zu ehemaligen ukrainischen Zwangsarbeitern aufzunehmen. Das NS-DOK kontaktierte zunächst 20 Zeitzeugen und Zeitzeugen. Ein schwieriges Unterfangen.

„Rund die Hälfte der E-Mails kam als unzustellbar zurück. E-Mail-Adressen, über die noch kürzlich kommuniziert werden konnte, waren nicht mehr erreichbar. Der Versuch, die Personen telefonisch zu kontaktieren, war erfolgreicher, doch auch hier herrschte ein ähnliches Bild vor: Viele der bislang bekannten Nummern liefen ins Leere, waren stillgelegt, nicht mehr erreichbar oder mittlerweile anderen Menschen in der Ukraine zugeordnet“, teilt die Stadt mit.

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Eine Kollegin aus dem Hilfsnetzwerk, die sich vor Ort in der Ukraine befand, vermittelte. Die Gespräche seien emotional gewesen. „geprägt von Dankbarkeit, dass in Köln noch an die Zeitzeugen und -zeuginnen gedacht wird“. Bisher haben acht ukrainische Familien durch das Hilfsnetzwerk eine finanzielle Unterstützung im Gesamtwert von 1900 Euro erhalten.