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„Ganz schwere Entscheidung“Wie es mit der Kita Kretzerstraße in Köln-Nippes weitergeht

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Ein Flachbau mit roten Klinkern und heruntergelassenen Rollläden ist zu sehen.

Das Kita-Gebäude an der Kretzerstraße ist nicht zu retten.

Der evangelische Kindergarten wurde beim Starkregen im Juli 2021 überflutet. Die Sanierungskosten waren mit rund einer halbe Million Euro angegeben worden.

Nun ist es traurige Gewissheit: Die evangelische Kita an der Kretzerstraße 9 in Nippes, direkt neben der Grundschule, wird nicht mehr eröffnen. Das Gebäude war beim Starkregen im Juli 2021 mit Wasser vollgelaufen; die evangelische Kirchengemeinde Niehl/Riehl organisierte daraufhin für die 45 Kinder und das Betreuungsteam ein Provisorium auf dem Gelände der Petrikirche an der Schlenderhaner Straße in Niehl. Das Interimsjahr ist nun abgelaufen, die Einrichtung ist komplett aufgelöst.

Sanierung wäre unwirtschaftlich

Bei den Untersuchungen nach der Starkregen-Katastrophe hatte sich herausgestellt, dass eine Sanierung des Gebäudes völlig unwirtschaftlich wäre. Alleine die Sanierungskosten hätten rund eine halbe Million Euro betragen. Zudem hätte die Gefahr bestanden, dass die Kita beim nächsten Starkregen erneut überflutet worden wäre. Das Gelände liegt sehr niedrig; hinzu kommen die tiefen Grundmauern der benachbarten Schule. Vor allem aufsteigendes Grundwasser war die Ursache für die Überflutung der Räume gewesen.

„Es war eine ganz schwere Entscheidung“, sagt Gemeindepfarrer Uwe Rescheleit. „Die Kita-Arbeit war für die Kirchengemeinde superwichtig.“ Die Gemeinde hatte einen Überflutungsnachweis und ein Gutachten eingeholt. Eine Restaurierung der Räume sei ausgeschieden, weil die Kita beim nächsten Starkregen-Ereignis wohl wieder in Mitleidenschaft geraten wäre; ein Neubau wäre – abgesehen von den hohen Kosten – aufgrund der topografischen Lage an der Stelle gar nicht zulässig.

Nach Beratungen mit dem Evangelischen Kitaverband Köln-Nord und weiteren Stellen habe man sich daher entschieden, das Gebäude aufzugeben. Was mit dem Grundstück geschehen soll, ist derzeit noch offen.