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Nach 17 MonatenGesperrte Brücke am Niehler Hafen ab Donnerstag wieder frei

Lesezeit 3 Minuten
Die sanierte Brücke am Niehler Hafen.

Die seit 17 Monaten wegen eines schweren Unfallschadens gesperrte Brücke am Niehler Hafen wurde repariert. Sie wird am 6. März wieder für den Fuß- und Radverkehr freigegeben.

Aufatmen im Kölner Norden: Die seit 17 Monaten gesperrte Hafenbrücke in Köln-Niehl ist fertig saniert und wird ab Donnerstag, 6. März, wieder für den Fuß- und Radverkehr geöffnet.

Sonja Rode, Leiterin des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau der Stadt Köln, hat Wort gehalten. „Nach Karneval“ hatte sie Ende Januar geantwortet, als die Rundschau sie fragte, wann die gesperrte Brücke an der Einfahrt zum Niehler Hafen wieder nutzbar sein wird. Am Aschermittwoch teilte die Stadt nun mit, dass die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind. „Im Laufe des Donnerstag, 6. März 2025, wird die Brücke wieder dem Rad- und Fußverkehr zur Verfügung stehen.“ Rode erklärte: „Ich freue mich, dass wir das Projekt erfolgreich im vorgesehenen Zeitrahmen abschließen konnten und die Brücke den Menschen in Niehl nun wieder zur Verfügung steht.“

Die Niehler Hafenbrücke verbindet die parallel zum Rhein verlaufende Straße „Am Molenkopf“ mit dem Niehler Damm. Spaziergängern, Joggern, Hundehaltern und Radfahrern ermöglicht sie einen direkten Zugang von Niehl zum Rheinufer und weiter in Richtung Innenstadt. Außerdem ist sie Teil einer beliebten Fahrradroute entlang des Rheins, die sowohl von Kölnerinnen und Kölnern als auch von Fahrradtouristen genutzt wird. Als die Brücke nach einer Beschädigung durch ein Binnenschiff im Herbst 2023 komplett gesperrt werden musste, bedeutete das nicht nur für viele Anwohner eine enorme Einschränkung.

Brücke in Köln-Niehl seit Oktober 2023 gesperrt

Ein Schiffsführer aus den Niederlanden hatte sich am 18. Oktober 2023 bei der Einfahrt in den Hafen verschätzt. Der bordeigene Kran, mit dem er einen Pkw an Land setzen wollte, war bereits ausgefahren, als das Schiff die Brücke passierte. Der Kran prallte gegen die Brücke, verursachte schwere Schäden an der Statik, riss schließlich ab und fiel ins Hafenbecken (wir berichteten). Danach war das Bauwerk nicht mehr stand- und verkehrssicher, die Stadt ließ es sperren. „Wegen der großen Spannweite der Brücke von rund 100 Metern war das Aufstellen einer Ersatz- oder Behelfsbrücke aufgrund des unverhältnismäßig hohen Kosten- und Arbeitsaufwands nicht möglich“, erklärte die Stadt Köln.

Anfangs hieß es sogar, die Brücke müsse abgerissen und völlig neu gebaut werden. Doch schließlich konnte ein Sanierungskonzept für den Austausch der beschädigten Teile erstellt werden. Laut Stadt verliefen die im November 2024 begonnenen Arbeiten an der Brücke überwiegend wie geplant: „Vor der Instandsetzung wurden umfangreiche Untersuchungen zur Statik und Tragfähigkeit der Brücke gemacht. Besonders die starken Verformungen am Hauptträger und dessen Austausch waren eine Herausforderung.“

Reparatur der Brücke kostete rund 1,5 Millionen Euro

Zunächst habe man die vier beschädigten Hänger ausgetauscht, so die Stadt. „Im Januar 2025 folgte der wichtigste Schritt, der Einbau des neuen Hauptlängsträgers und Austausch des beschädigten Querträgers. Danach wurden noch Rest- und Aufräumarbeiten ausgeführt, wie das Auftragen des Korrosionsschutzes, die Verlegung des Bohlenbodens und der Abbau von Hilfs- und Gerüstkonstruktionen.“

Die Wiederherstellung der Brücke kostete insgesamt rund 1,5 Millionen Euro. Ob die Unfallversicherung des Schiffsführers den Schaden in vollem Umfang bezahlt, ist unklar und wird wohl vor Gericht entschieden. „Die Verhandlungen mit dem Unfallverursacher über den Schadensersatz dauern an“, erklärte die Stadt Köln. Sie hat Klage beim Rheinschifffahrtsgericht in Duisburg eingereicht, weil der Versicherer auf Kontaktversuche nach dem Unfall nicht reagierte.

Steinschüttung muss erneuert werden

Nach Abschluss der Brückenreparatur steht am Niehler Rheinufer gleich das nächste Projekt an. Die Steinschüttung der Ufermauer am Niehler Damm muss erneuert werden, um die Standsicherheit der Ufermauer zu gewährleisten. Betroffen ist ein 470 Meter langer Bereich nördlich des Niehler Hafens von Rheinkilometer 695,850 bis 696,320.

Laut Stadt dienen die im Böschungsbereich unmittelbar vor der Ufermauer liegenden Steine als Schutz vor Ausspülung der Fugen sowie vor Unterspülung der Uferanlage. Die Steinschüttung ist zur Sicherung der Standsicherheit der Ufermauer zwingend notwendig. Durch Hochwasserereignisse und den normalen Rheinwasserabfluss wurde die Steinschüttung in den vergangenen Jahren in Teilbereichen beschädigt. Sie soll im dritten Quartal 2025 mit GPS-gestützten Baggerschiffen von der Wasserseite aus erneuert werden. Die Arbeiten dauern acht Wochen und kosten voraussichtlich 522.500 Euro. Der Verkehrsausschuss des Stadtrats soll am 18. März grünes Licht für das Projekt geben.