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Musical in KölnSo macht sich der Musical Dome fit für Moulin Rouge

Lesezeit 3 Minuten
Moulin Rouge Umbau

Viele helfende Hände bauen den Musical Dome für „Moulin Rouge“ um.

Köln – Was braucht man, um ein provisorisches Theaterzelt in einen plüschigen Pariser Nachtclub zu verwandeln? Dreizehn Wochen Zeit, 30 Kronleuchter, rund 4000 Quadratmeter Stoff, viele helfende Hände – ach ja: und 20 Millionen Euro. Im Musical Dome wird im wahrsten Sinne des Wortes der rote Teppich für die nächste Premiere ausgerollt. Wenn die Zuschauer ab Oktober den Saal betreten, um „Moulin Rouge“ anzuschauen, wünscht sich Projektleiter Nils Lunow einen „echten Wow-Effekt“.

Dann erstrahlt nicht nur der Boden in einem warmen Rot – auch an den Wänden, an der Decke und sogar an der Unterseite des Balkons werden farblich abgestimmte Stoffbahnen angebracht. Und die Türrahmen leuchten in sattem Gold.

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Blick in den Musical Dome zu den Umbauarbeiten.

Am Ende von Umbau-Woche 9 ist Nils Lunow extrem zufrieden. „Wir hatten sehr viel Glück mit den lokalen Handwerken!“ Die riesige Menge von Stoff und Teppich in den richtigen „Moulin-Rouge“-Tönen zu bekommen, war nicht einfach, geordert wurde bei verschiedenen Firmen weltweit.

Doch auch technisch wurde das blaue Zelt für die opulente Show mächtig aufgerüstet. Die Zuschauer sehen später natürlich nicht, dass unter anderem mit dem Einbau von 43 Drehwinden „die maximale Kapazität im Musical Dome“ ausgereizt wurde – können sich dann aber daran erfreuen, wie in Windeseile die Bühnenbilder hoch- und runterfahren oder Hauptdarstellerin Sophie Berner wie in Baz Luhrmanns Film von der Decke einschwebt.

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Projektleiter Nils Lunow wünscht sich einen „Wow-Effekt“.

Doch es gab auch Einschränkungen: Um die Show wie in New York oder London aufführen zu können, musste der Bühnenausschnitt verkleinert werden. So fanden nun die Podeste Platz, auf denen später die beiden großen Hingucker stehen werden: der Elefant und die Mühle. Die Folge: links und rechts fallen insgesamt 200 Zuschauerplätze weg.

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Bettina Döhmer ist hier seit 25 Jahren Bühnenmeisterin.

Bei Produktionen wie „We will rock you“ oder „Bodyguard“ nahm man 4 bis 5 Millionen Euro in die Hand – von der jetzigen vier mal so hohen Summe wird aber auch das Foyer einer Schönheitskur unterzogen – inklusive der Renovierung der Toiletten. Außen werden ein Schriftzug und zusätzliche Beleuchtung angebracht und die Treppenaufgänge verziert. Für das untere Portal fertigt der Kölner Streetart-Künstler Onkel Dose ein Graffiti an. Es habe zwar die Überlegung gegeben, dass Zeltdach in „Moulin“-Rot zu streichen, aber die ließ sich nicht umsetzen.

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Und wie sieht die Zukunft aus? Theaterleiter Henning Pillekamp ist fest davon überzeugt, dass „Moulin Rouge“ so erfolgreich ist, dass mit dem Musical auch das Staatenhaus als neuer Standort eröffnet werden kann. Produzent Maik Klokow hatte dieser Zeitung gesagt, dass er dafür das Jahr 2026 anstrebt. In anderen Worten „Moulin Rouge“ muss wenigstens vier Jahre lang laufen und so ein Erfolg sein, dass man es auf die andere Rheinseite verpflanzen kann. Dann heißt es für Nils Lunow und sein Team, aus den ehemaligen Messehallen einen plüschigen Nachtclub zu zaubern.