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Muezzin-Ruf am FreitagSieben Moschee-Gemeinden in Köln sind interessiert

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Minarett auf Kölner Moschee

Minarett auf der  Kuppel der Moschee der Ditib in Köln 

Köln – Sieben der rund 35 Moscheegemeinden interessieren sich dafür, den Muezzin öffentlich zum Freitagsgebet rufen zu lassen. Das entspricht 20 Prozent. Das teilte die Stadt am Freitag mit. Es handelt sich dabei aber nicht um die offiziell nötigen Anträge, sondern zunächst nur um Interessensbekundungen. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) gehört demnach nicht dazu, sie betreibt die Zentralmoschee in Ehrenfeld an der Inneren Kanalstraße.

Verband: „Wir müssen alle mit einbeziehen“

Wie berichtet, hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) vor zwei Wochen völlig überraschend mitgeteilt, dass die Moscheen freitags zwischen 12 und 15 Uhr für fünf Minuten öffentlich zum Gebet rufen lassen dürfen – wenn sie es vorher bei der Verwaltung beantragt haben und einige Voraussetzungen einhalten, etwa einen Ansprechpartner bei Beschwerden. Es geht dabei auch um die Frage, wie laut der Ruf sein darf und ob ein Lautsprecher verwendet wird. Die Stadt will die Lautstärke je nach Lage der Moschee festlegen. Der Testlauf soll zunächst zwei Jahre dauern. In anderen Städten wie Düren ist der Ruf zum Gebet längst üblich.

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Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) versammelt unter seinem Dach rund 300 Moscheen in Deutschland, sieben davon in Köln, unter anderem in Kalk, Chorweiler, Nippes oder Ehrenfeld. Ein Sprecher bestätigte, dass ein VIKZ-Vertreter bei der Stadt Informationen einholen soll, welche Voraussetzungen es für den Ruf braucht. „Dann schauen wir, in welcher Gemeinde wir das möglicherweise machen“, sagte er. Man müsse aber auf die Nachbarn achten und alle mit einbeziehen. (mhe)