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Köln-MülheimWie Eltern um den Neubau des Hölderlin-Gymnasium kämpfen

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Die Schulgemeinde steht unzertrennlich „zesamme“ und engagiert sich  unermüdlich. 

Köln – „Schulbau first!? Mit uns machbar!“, steht auf dem Banner, das vor dem Rathaus von engagierten Eltern wieder in die Höhe gehalten wird – mit großen Sorgen, dass das Hölderlin-Gymnasium weiter auf eine seit Jahren dringend nötige Sanierung und einen geforderten Neubau oder Umbau am Standort in Mülheim warten muss. „Die Situation wird immer desolater“, sagt Tanja Schmitt. Auch zur vergangenen Schulausschuss-Sitzung stand die engagierte Mutter mit Mitstreitenden vor dem Rathaus. Sie machen unermüdlich auf die Dringlichkeit der Forderungen aufmerksam, die auch die Politik schon lange diskutiert.

Das Ringen hat eine lange Geschichte

„Die baulichen Mängel verschlimmern sich mit jedem Jahr, abgesehen von unserer akuten Raumnot“, kritisiert der Arbeitskreis Neubau des Mülheimer Gymnasiums an der Graf-Adolf-Straße mit Blick auf die Umstellung auf G9.

Die Vorgeschichte reicht bis 2008 zurück zum Ratsbeschluss für eine Erweiterung, dem mehrere Änderungen und Bedarfsanalysen folgten. Am 7. Juni 2021 beauftragte der Ausschuss die Verwaltung per einstimmigem Beschluss, eine Machbarkeitsstudie zum Potenzial des bisherigen Schulgrundstücks in Auftrag zu geben, wo ein Neubau oder Umbau an diesem Standort Graf-Adolf-Straße entstehen könnte. Einem früheren Vorschlag, das Hölderlin auf zwei Standorte aufzuteilen (wir berichteten), wurde 2021 von Politik und Verwaltung eine Absage erteilt; bereits 2019 lehnte die HöGy-Schulleitung eine Zweiteilung ab.

Studie: Bauvorhaben nicht umsetzbar

Nun teilte die Verwaltung mit, dass in der Vergangenheit eine Machbarkeitsstudie erstellt worden sei, „deren Ergebnis zeigt, dass das geforderte Bausoll auf dem Grundstück Graf-Adolf-Straße bau- und planungsrechtlich nicht umsetzbar ist“, so die Mitteilung des Baudezernenten Markus Greitemann. Die Verwaltung bereite eine Bauvoranfrage vor, mit dem Ziel, „das maximal mögliche Bauvolumen am Standort für einen Neubau des Hölderlin-Gymnasiums abzubilden“. Von dem Ergebnis hänge ab, welches Bauvolumen an der Graf-Adolf-Straße abschließend genehmigungsfähig sei. Die Anfrage soll im dritten Quartal 2022 eingereicht und bis Ende des Jahres beschieden werden.

Neue Machbarkeitsstudie gefordert

Betroffenen Eltern reicht diese Auskunft nicht. Schmitt & Co. fordern vehement eine konkrete Machbarkeitsstudie für einen Neubau oder Umbau an dem einen Standort. Es müsse genau dargestellt werden, was vor Ort machbar sei und was eventuell ausgelagert werden müsse. Eine Volumenstudie der beauftragten Team Architekten ergab laut Elternvertreterin im April 2021, dass der Standort durchaus ausreichend Platz biete.

„Wenn Herr Greitemann in dem offiziellen Dokument von letzter Woche von einer Machbarkeitsstudie spricht, die zeigt, dass das Hölderlin angeblich nicht auf das Grundstück passt: Vielleicht gibt es ja mittlerweile doch eine, die nur keiner kennt?“, fragt Tanja Schmitt.

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Die Zeit drängt, warnt sie, „das Hin- und Her nervt. Mülheim braucht ein fest etabliertes HöGy, mit ausreichend Platz und guten Grundlagen für die Schüler- und Lehrerschaft“. Eltern und Schulgemeinde haben bereits selbst angepackt und Schulräume gestrichen, um es zumindest optisch etwas schöner zu gestalten...