AboAbonnieren

Stadtmitarbeiter in Dünnwald getötetGericht terminiert Prozessbeginn auf Anfang Juli

Lesezeit 2 Minuten
Justitia am Gericht

Justitia an einem Gerichtsgebäude (Symbolbild)

KölnNach dem gewaltsamen Tod des städtischen Mitarbeiters Kurt Braun (47) beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter (60) am 3. Juli. Dies bestätigte ein Sprecher des Landgerichtes am Freitag gegenüber der Rundschau.

Bei dem Prozess geht es um die dauerhafte Einweisung des 60-Jährigen. Die Vorsitzende Richterin Ulrike Grave-Herkenrath hat derzeit zehn Verhandlungstage für den mit Spannung erwarteten Prozess anberaumt. Ein Urteil soll am 14. August fallen.

Stadt und Staatsanwaltschaft wussten von den psychischen Problemen des Angeklagten

Obwohl es im Wesentlichen um die Unterbringung des mutmaßlichen Täters geht, werden auch mögliche Versäumnisse bei Ämtern und Stadt ein Thema sein. Denn eine Frage schwebt über allem: Behördenmitarbeiter bei der Stadt und der Staatsanwaltschaft wussten von den massiven psychischen Problemen des Mannes, der Kurt Braun am 13. Dezember 2019 in Dünnwald mutmaßlich umgebracht hat – und trotzdem wies ihn keiner dauerhaft in eine geschlossene Klinik ein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mittlerweile ist der 60-Jährige in einer Klinik in Essen untergebracht; die Staatsanwaltschaft geht von einer schweren psychischen Erkrankung des Mannes aus. Schon mehrere Monate vor dem Angriff auf Kurt Braun hatte der 60-Jährige einen städtischen Mitarbeiter angegriffen und wurde in einer LVR-Klinik untergebracht. Auch im Krankenhaus griff der Mann eine Pflegerin an. Er wurde nach sechs Wochen Aufenthalt wieder entlassen. Auch die Rolle der Klinik wird vermutlich ein Thema in dem mehrtägigen Prozess sein.

Kurt Braun wusste von all den Vorfällen in Dezember nichts, als er 387,50 Euro für einen zwangsweise angeordneten Krankentransport in die LVR-Klinik einholen wollte. Der Angeklagte stach mutmaßlich auf den Vollstreckungsbeamten ein. Das Opfer starb am Tatort. Ein zentrales Melderegister, dass dem Mitarbeiter vor dem Termin wichtige Hinweise könnte, gab es damals noch nicht.