Vor allem im Dienstleistungssektor ist die Zahl der Arbeitsplätze in Köln gestiegen. Aber auch die Zahl der Arbeitslosen ist gestiegen.
Mehr BeschäftigteKölner Arbeitsmarkt trotzt den Krisen

Mehr Arbeitsplätze wurden im Bereich von Unternehmensverwaltungen besetzt.
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Trotz anhaltender Konjunktur- und Wirtschaftsschwäche bleibt der Kölner Arbeitsmarkt stabil. Im Vergleich zu anderen Städten belegt Köln damit zusammen mit Frankfurt am Main bundesweit den ersten Platz bei der Beschäftigungszunahme von 2,2 Prozent. Ende September 2024 wurde mit 633.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein neuer Beschäftigungsrekord erreicht.
Veröffentlicht wurden die Kölner Zahlen jetzt in der Statistik „Arbeitsmarkt Köln - Rückblick 2024, bisherige Entwicklung und Ausblick 2025“ des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik. Gleichzeitig mit der Beschäftigung ist auch die Zahl der Arbeitslosen in Köln gestiegen: Sie erhöhte sich gegenüber 2023 um rund 2200 Menschen auf 55.050, das entspricht einem Plus von 4,2 Prozent.
Arbeitslosigkeit auf einem höheren Niveau als in den beiden Vorjahren
Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote in Köln ist ebenfalls von 8,7 auf 8,9 Prozent gestiegen. Die Beschäftigungszunahme beruhe vor allem auf Menschen, die neu nach Köln ziehen, schreibt das Amt in seinem Bericht. Die Vermittlung der arbeitslosen Kölnerinnen und Kölner sei dagegen schwieriger, da 60 Prozent von ihnen keine Berufsausbildung besitzen. Auch zum Jahresbeginn lag die Arbeitslosigkeit in Köln auf einem höheren Niveau als in den beiden Vorjahren und falle damit laut Stadt auch aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche dieses Jahr höher aus. Im Februar und im März sei die Arbeitslosenzahl wieder leicht zurückgegangen.
Überdurchschnittlich stieg die Beschäftigung in Köln von Mitte 2023 bis Mitte 2024 bei Menschen mit ausländischer Herkunft (+5,4 Prozent) sowie bei Akademikerinnen und Akademikern (+4,7 Prozent). Mehr Arbeitsplätze gab es vor allem im Dienstleistungssektor — rund 87 Prozent aller Kölner Beschäftigten sind hier tätig. Mit rund 5700 mehr Stellen hat der Bereich Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben sowie Unternehmensberatung den meisten Zuwachs (+17,7 Prozent). Mehr Beschäftigte gab es im vergangenen Jahr auch im Bereich Großhandel und Handelsvermittlung (+4,7 Prozent) sowie bei Dienstleistungen der Informationstechnologie (+4,9 Prozent).
Mehr Nebenjobs zusätzlich zur Hauptbeschäftigung
Im Gesundheits- und Sozialwesen erhöhte sich die Beschäftigtenzahl um rund 2600 auf 83.800 (+3,2 Prozent). Beigetragen hätten hierzu die Beschäftigungszunahmen in den Krankenhäusern (+900 Arbeitsplätze) sowie – auch in Folge der Zuwanderung von Geflüchteten aus der Ukraine und nicht-europäischen Asylherkunftsländern – im sonstigen Sozialwesen.
Deutliche Beschäftigungsrückgänge gibt es mit 1500 weniger Jobs in der Zeitarbeitsbranche (-11,1 Prozent) und im Einzelhandel (–2,8 Prozent). Im Produktionssektor sind es dagegen rund 600 Beschäftigte (-0,8 Prozent) weniger als im Vorjahr. 400 Arbeitsplätze verloren die Post-, Kurier und Expressdienste. Die Anzahl der bei der Arbeitsagentur gemeldeten offenen Stellen ist gegenüber dem Vorjahr deutlich um ein Viertel zurückgegangen, und zwar um rund 6000 auf nunmehr rund 17.700 Während auch die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten zurückging (-1600), ist die Zahl derer, die als Nebenjob zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung eine geringfügig entlohnte Beschäftigung ausüben um 2100 gestiegen. Mit einem Anteil von 55 Prozent Mitte 2024 sind Frauen in Minijobs gegenüber Männern (45 Prozent) leicht überrepräsentiert.